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Licensing goes green

3. Juni 2022, 12:40

Die Verwendung nachhaltiger Materialien für Lizenzprodukte und Verpackungen ist jetzt schon Ziel vieler Hersteller. Und auch Lizenzgeber wie die BBC, das britische Naturkundemuseum und Lego formulieren in neuen Verträgen und bei Vertragsverlängerungen zunehmend Anforderungen, die die Verwendung nachhaltiger Materialien für Verpackungen vorschreiben. So soll die Verwendung von Plastik in den nächsten Jahren begrenzt werden. Licensing International fasst zusammen.

ine Änderung, die schon seit einiger Zeit in Vorbereitung ist, wird in den Verträgen aber wahrscheinlich erst ab 2025 voll zum Tragen kommen. Aber sie wird kommen. Lizenzgeber und Lizenznehmer arbeiten bereits jetzt daran, die Anforderungen von Einzelhändlern und Verbrauchern, die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt der Produkte zu stellen, zu erfüllen. Lizenznehmer, die diesen Anforderungen nicht nachkommen, sollen zwar nicht bestraft, bis 2024 aber überwacht werden. Werden die Anforderungen im folgenden Jahr nicht erfüllt, kann dies dazu führen, dass Verträge nicht verlängert werden. „Das Einzige, was die Lizenzindustrie derzeit verfolgt, sind die Lizenzgebühren und die im Einzelhandel verkauften Produkte“, sagte Helena Mansell-Stopher, CEO von Products of Change. „Es gibt keinen Einblick in die Konsequenzen dafür, was produziert wird – also in Bezug auf die Materialien, den CO2-Fußabdruck und andere Aspekte.“
Der britische Spielzeughersteller Golden Bear hat sich bereits verpflichtet, ab 2023 für seine Plüschtiere nur noch auf recyceltes Polyester zurückzugreifen. Der US-Einzelhändler Hobby Lobby bittet seine Lieferanten aufzuschlüsseln, welche Materialien in Produkten wie den Mickey- und Minnie-Geschirrsets aus Bambusfasern verwendet werden. Diese bestehen zu etwa 40 Prozent zwar aus Bambusfasern, als Bindemittel wird aber Melamin verwenden, weiß Jaime Frederick, Leiterin für Vertrieb und Produktentwicklung beim Tischplattenlieferanten Zrike Brands: „Derzeit tun viele ihr Bestes, um Plastik zu reduzieren, in den nächsten Jahren wird dies noch mehr werden“, sagte Mansell-Stopher. „Im Moment ist es aber eher ein Blick über den Tellerrand, damit die Lizenznehmer ihr Geschäft auf die Nachhaltigkeitsanforderungen vorbereiten können.“
Doch der richtige Zeitpunkt ist jetzt. 86 Prozent der von Cotton Incorporated weltweit befragten Verbraucher machen sich Gedanken über Nachhaltigkeit. 81 Prozent der Verbraucher in China und Indien investieren Zeit und Mühe in die Suche nach nachhaltiger Kleidung, 44 Prozent der Verbraucher in den USA und Großbritannien tun dasselbe.
Diese Bedenken der Verbraucher greift die Gesetzgebung auf. So müssen seit dem 1. April Unternehmen in Großbritannien auf die Produktion und den Import von Kunststoffen für Verpackungen eine Steuer in Höhe von 200 Pfund pro Tonne zahlen, wenn diese zu weniger als 30 Prozent aus recyceltem Kunststoff bestehen. In der Europäischen Union, wo die Steuer noch nicht in Kraft getreten ist, beträgt die Steuer 800 Euro. In den USA gibt es einen Gesetzentwurf, der Importeure und Hersteller zur Zahlung einer Gebühr auf neue Kunststoffe, die in Einwegplastik enthalten sind, verpflichtet.

licensinginternational.org