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Licensing 2021 – Nicht alles gut, aber sehr viel!

25. März 2021, 18:59

„Die derzeitige Situation ist ein Stresstest für die Branche“, so Peter Hollo, Lead Consultant für Licensing International Germany. Nicht alles ist gut, deshalb aber den Mut zu verlieren und die Flinte ins Korn zu werfen, wäre aber die falsche Reaktion. Ein differenzierte Betrachtung der aktuellen Lage derzeit ist das A und O …

Peter Hollo ist Inhaber von PH – International Consultants und berät Licensing International Inc. in den Bereichen Mitgliederbetreuung, Marketing, PR oder Kommunikation.peterhollo.net

Dieser Tage ist sehr viel von Krise als Chance zu hören. Ich persönlich sage, Blödsinn! Eine Krise ist eine Krise und eine Chance ist eine Chance und alle Glückskeks-Zen-Weisheiten helfen dir nicht, wenn die Bank anklopft und dir gerade dein Geschäftsmodell den Bach runtergeht.
Und? Geht alles den Bach runter? In einigen Branchen ganz bestimmt. Im stationären Fachhandel möchte heute wohl niemand sein. Da platzen gerade Lebensträume und Firmentraditionen enden. Auch dort, wo man sich gut und modern aufgestellt und die Zeichen der Zeit erkannt hatte. Das ist tragisch, menschlich tragisch.
Für die Licensingbranche lohnt ein differenzierter Blick. Ganz sicher nicht leicht hatten und haben es die, deren Geschäftsmodell sich alleine auf die großen Kino-Blockbuster konzentrierte. Ein grandioses Jahr hatten und werden 2021 alle haben, die durch Weitsicht oder pures Glück dem Trend des Rückzugs ins Häusliche gefolgt sind. Spielwaren, Games, Home & Living und einige mehr. Auch für 2021 wird vermutlich gelten, wer Lizenzthemen im Portfolio hat, die diese Bereiche bedienen, der darf sich auf ein weiteres grandioses Jahr freuen.
Neben dem allzu offensichtlichen zeigt diese Entwicklung noch etwas ganz anderes auf, nämlich eine unternehmerische Binsenweisheit. Wie gefährlich es ist, sich auf das eine große Thema oder den einen großen Kunden zu konzentrieren. In guten Zeiten bequem und auch hoch lukrativ, bedeutet es allerhöchste Gefahr bei der kleinsten Störung. Und um noch fünf Euro ins Phrasenschwein hinterher zu werfen – „einen Brunnen sollte man nicht erst dann anfangen zu graben, wenn man am Verdursten ist“. Diversifizierung ist sicher eine der Strategien um solch toxische Abhängigkeiten zu minimieren.
Die derzeitige Situation ist ein Stresstest für die Branche, keine Frage. Wer 2020 allerdings intensiv als Lehrmeister genutzt und neue Ansätze für das eigene Geschäft entwickelt hat, der wird es 2021 leichter haben. Insofern war 2020 und könnte 2021 zu einer wahren Vitaminkur für die Branche werden. Und gerade da sehe ich derzeit so viel Positives!