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Kolumne – Tötet den SUV!

2. Dezember 2019, 13:51

Günter Morsbach, Jahrgang 1944 und über 40 Jahre als Unternehmer in der Medienbranche tätig, ist als Publizist aktiv. Er gibt die kostenlose Onlinezeitung „Reitender Bote“ heraus. (Infos unter reitender-bote.de). In seinem Buch „Kleingeld, Kies und Dachstuhlbrand“ hat er 80 Unternehmergeschichten veröffentlicht (zu beziehen unter kleingeldkies-buch.de). Außerdem schreibt er für die Huffington Post und diese regelmäßige Kolumne für TOYS.

Günter Morsbach, Jahrgang 1944 und über 40 Jahre als Unternehmer in der Medienbranche tätig, ist als Publizist aktiv. Er gibt die kostenlose Onlinezeitung „Reitender Bote“ heraus. (Infos unter reitender-bote.de). In seinem Buch „Kleingeld, Kies und Dachstuhlbrand“ hat er 80 Unternehmergeschichten veröffentlicht (zu beziehen unter kleingeldkies-buch.de). Außerdem schreibt er für die Huffington Post und diese regelmäßige Kolumne für TOYS.

Es ist ein genauso altes wie bewährtes Mittel der Politik und der Publizistik, in Zeiten von Untätigkeit oder Not einen Volksfeind zu präsentieren und diesen dann zum Abschlachten freizugeben, aktuell ist das der SUV.
Doch was ist ein SUV? Wikipedia sagt: Sport Utility Vehicles, abgekürzt SUV, auch als Geländelimousinen oder Stadtgeländewagen bezeichnet, sind Personenkraftwagen mit erhöhter Bodenfreiheit und einer selbsttragenden Karosserie, die an das Erscheinungsbild von Geländewagen angelehnt sind. Der Fahrkomfort ähnelt dem einer Limousine. Die Geländetauglichkeit ist von Modell zu Modell unterschiedlich.
In Berlin passierte jüngst ein schrecklicher Unfall. Vier Tote, darunter ein Kind. Der Fahrer hatte wahrscheinlich einen Herz- oder Schlaganfall am Steuer erlitten. Experten sagen, das hätte genauso mit einem normalen Passat, Mercedes, BMW, Ford oder Opel passieren können. Gefahren hat er aber einen SUV, einen offensichtlichen Volksfeind. Sofort wurde der SUV in den Medien zum Teufelswerk 2.0 erklärt.
SUVs werden auf den gleichen Plattformen gebaut wie Familienautos, gleiches Blech, gleiche Motoren, auf Wunsch mit Allradantrieb, immer ein bisschen höher gelegt. Arrogante Pressesprecher von Umweltorganisationen sprachen allerdings ab sofort von „Stadtpanzern“ und „Dreckschleudern“. „SUVs töten“ lautete nun der Slogan. Dass solche Autos auch Vorteile haben und Käufer diese schätzen – geschenkt. Handwerker, Kinderreiche, Jäger, Förster, Bergwanderer, Ferienhausbesitzer, Sportler, Bewohner von Berg- und Schneeregionen wissen SUVs zu schätzen.

Ältere Mitfahrer können bequem einsteigen und auf schneeglatten, matschigen Strecken sorgt ein Allradantrieb für optimale Sicherheit. SUVs haben einen geringen Mehrverbrauch an Sprit (etwa 0,2 Prozent sagen Experten) und keine höhere Unfallhäufigkeit. Doch Kundenwünsche und deren Erfüllung sind den kampfbereiten Ideologen wohl ein gänzlich fremder Begriff. Was der eine nicht besitzt, braucht der andere schließlich nicht zu haben. Es lebe das Einheitsauto, der Trabi 4.0!
Bis der auf den Straßen ist, darf eben jeder mal auf die SUV-Fahrer draufhauen. Was hätte man nur gemacht, wäre der Unfallwagen ein Schulbus gewesen?
Schweißgebadet bin ich heute früh aufgewacht. Ich hatte geträumt, auf der Nürnberger Spielwarenmesse wären Aktivisten von „Extinction Rebellion“ mit Baseballschlägern aufgetaucht und hätten bei Auto-Modellbaufirmen die Glasvitrinen eingeschlagen. In einer Presseerklärung hätten sie gefordert, SUV-Spielzeug-Modelle aus dem Verkauf zu ziehen, damit Kinder dann später als Erwachsene gar nicht auf die Idee kämen, in einen – igittigitt SUV – einzusteigen.
Eine schöne, friedliche Vorweihnachtszeit wünscht Ihnen

Ihr