Focus Modelleisenbahner und Modellbauer: Nachgefragt bei …
Für passionierte Modelleisenbahner und Modellbauer geht 2023 ein lang gehegter Traum in Erfüllung: Gemeinsam mit führenden Ausstellern wie Märklin, Noch, Faller sowie Tamiya Carson hat die Spielwarenmesse eG die Einführung eines attraktiven Endverbraucherangebotes beschlossen. Interessierte Endkunden erhalten am Messewochenende, 4. und 5. Februar 2023, einen Sonderzutritt zur Halle 7A und somit die Gelegenheit, die Neuheiten in Augenschein zu nehmen. Sibylle Dorndorf stellte den teilnehmenden Unternehmen 6 Fragen.
1. 2023 wird die heilige Kuh geschlachtet, die Modellhalle 7A wird am Messewochenende 04.02./ 05.02.2023 für Publikum geöffnet. Begrüßen Sie diese Entscheidung?
2. Richten Sie Ihr Standkonzept, Ihr Messemarketing und Ihre Messe-Personalplanung auf B2C aus?
3. Planen Sie eine B2C-Zweitplatzierung?
4. Was erwarten Sie im Zuge der Publikumsöffnung unterstützend von der Spielwarenmesse?
5. Was versprechen Sie sich von den direkten
Kontakten mit Endverbrauchern beziehungsweise wie nutzen Sie diese?
6. Plädieren Sie dafür, dass im Zuge dieser
Publikumsöffnung auch verkauft werden darf?
… Horst Neidhard, Geschäftsführer Gebr. Faller
zu 1: Ja, es ist ein Versuch wert. Der ein oder anderen Fachhändler im Modellbau- und Modelleisenbahnsegment sieht in einer solchen Öffnung der legendären Spielwarenmesse vielleicht auch Möglichkeiten für sich ganz spezielle Kundenbindungsevents anzudenken und umzusetzen. Für uns ergibt sich eine weitere Möglichkeit in dem ganz besonderen Ambiente in Nürnberg unmittelbares Feedback unserer Fans über Trends in der Branche und unserer Produktneuheiten im speziellen einzuholen.
zu 2: Ja, wir werden unseren Stand deutlich offener und mit deutlich mehr Fläche für Produktinszenierungen gestalten.
zu 3: Nein
zu 4: Gutes Catering. Rückzugsmöglichkeiten für Besprechungen außerhalb der Messestände. Eine entsprechende zusätzliche, gemeinsam mit den Ausstellern abgestimmte Werbekampagne. Content hierfür, den alle Branchenbeteiligte verwenden können um für dieses Thema kanalübergreifend zu werben.
zu 5:Wie gesagt. Rückkoppelung zu unseren Produkten und Trends in der Branche. Außerdem genügend Raum für Diskussionen über unsere Werte wie Nachhaltigkeit und soziale Standards und die Auswirkungen auf Produkte und Handel.
zu 6: Nein. Die Messe soll ein Schauplatz für Produkte, Ideen und Trends sein. Der Handel hat auf der internationalen Spielwarenmesse die Chance sich ein eigenes Bild darüber zu machen, was aus seiner Sicht erfolgreich sein oder werden wird. Wobei durch die Öffnung für das Publikum noch ein zusätzlicher Erfolgsindikator sichtbar sein wird. Die Berichte unserer Fans auf den unterschiedlichen Kanälen waren schon immer signifikant und werden durch die Öffnung natürlich früher und noch authentischer erscheinen.
… Florian Sieber, Geschäftsführer Märklin
zu 1: Ja, definitiv. Wir haben uns Gedanken gemacht, wie die Attraktivität der Messe nach den Pandemiejahren wieder gesteigert werden kann. Dabei sind auch wir gemeinsam auf diese naheliegende Idee gekommen.
Die Spielwarenmesse war insbesondere für Modellbahnfans schon immer ein hochinteressantes Event. Nun nutzen wir die Standinfrastruktur, um unsere Neuheiten gleich früh im Jahr auch Verbrauchern vorstellen zu können. Es hilft letztendlich auch dem Handel, wenn seine Kunden frühzeitig durch die persönliche Begutachtung von Neuheitenmustern auf der Messe ihren Kaufwunsch bestärken.
zu 2: Es werden Schauanlagen gezeigt, die Öffnung für Verbraucher wird in unseren Medien kommuniziert und das Personal am Wochenende ist auch auf den Empfang von Verbrauchern ausgerichtet.
zu 3: Nein
zu 4: Die Spielwarenmesse sollte ihrerseits die Publikumsöffnung gut vermarkten. Das hilft allen Ausstellern, die vor Ort mit einem entsprechenden Auftritt und Team vertreten sind.
zu 5: Die erste große Leistungsschau in einem neuen Modellbahnjahr ist eine hervorragende Gelegenheit, unsere umfangreiche Modellauswahl und das Können unserer Entwickler vorzustellen. Die Messe Anfang Februar ist somit für Verbraucher aus dem süddeutschen Raum plus Österreich und Schweiz eine geografisch attraktive Anlaufstelle. Im März folgt die Messe in Mannheim und im April Dortmund als Anziehungspunkt für Verbraucher aus der Mitte, dem Norden und den westlichen Nachbarländern Benelux und Frankreich. Mit der Messe im Herbst in Leipzig runden wir unser Angebot für Endverbraucher ab. Es besteht damit die Möglichkeit für Verbraucher, aus nahezu allen Regionen in Deutschland in vertretbarer Zeit zu einer Messe mit Original Ausstellungsmustern unserer Neuheiten anzureisen.
zu 6: Nein, das würde aus unserer Sicht der falsche Weg sein. Die Messe sollte präsentieren und Vorfreude wecken, sie sollte nicht zu einer Verkaufsveranstaltung mutieren.
… Sebastian Topp, Geschäftsführer Noch
zu 1: Absolut! Wir haben leider keine starke Endverbraucher-Ausstellung mehr im bayrischen Raum, dafür aber eine sehr gute Spielwaren-Messe. Wenn wir die Plattform nutzen dürfen, um neben unseren internationalen Fachkunden auch die regionalen Endkunden zu begeistern, ist das ein toller Zusatznutzen.
zu 2: Ja, wir sind aktuell in der Planungsphase und diskutieren gerade einige Endkunden-Elemente. Interessanterweise stellen wir fest, dass diese Elemente auch für Fachkunden interessant sein könnten und denken, dass unser Messestand dadurch auch für die eigentliche Kernzielgruppe noch mehr bieten wird. Was wir genau vor haben, verraten wir aber noch nicht.
zu 3: Nein, wir werden eher versuchen, das Beste aus beiden Welten in Form einer qualifizierten und animierenden, persönlichen Begegnung in Nürnberg zu bieten.
zu 4: Wir sind bereits sehr froh, dass sich die Messe bereit erklärt hat, diesen Schritt zu gehen. Allein, uns diese Chance als Sub-Branche einzuräumen ist eine sehr große Unterstützung. Jetzt werden wir schauen, dass wir das Konzept mit Leben füllen und nach der Durchführung eine Bilanz für die Zukunft ziehen.
zu 5: Der Endverbraucher wird in Nürnberg die komplette Neuheiten-Show der relevanten Hersteller der Modellbahn- und Zubehör-Branche sehen. Wir freuen uns, den Endkunden gemeinsam mit unseren Kollegen von Märklin, Busch, Faller, Viessmann und weiteren, innovativen und zukunftsorientierten Unternehmen die volle Breite unserer Neuheiten vorstellen und im persönlichen Gespräch vermitteln zu dürfen. Diese Informationstiefe bieten wir auf keiner der anderen Endverbraucherausstellungen. Allein auch die Möglichkeit mit Geschäftsführung, Verkaufsleitung und weiteren Mitarbeitern in persönlichen Kontakt zu kommen, dürfte für die Endverbraucher in Nürnberg auf der Spielwarenmesse einmalig sein.
zu 6: Das wäre unserer Meinung nach eher kontraproduktiv. Wir stellen in Nürnberg regelmäßig unsere Neuheiten vor, die wir dann im Lauf des Jahres an den Fachhandel ausliefern. Es ist nicht nur ein Gebot der Fairness den Händlern gegenüber, dass diese den Erstzugriff haben, wir wären auch gar nicht in der Lage Produkte direkt zu verkaufen, da sie eben noch nicht lieferbar sind.