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Familienhotel Borchard‘s Rookhus – Ihr Kinderlein kommet

2. Januar 2019, 12:52

Alexander Borchard führt das Familienhotel Borchard‘s Rookhus im mecklenburgischen Wesenberg. Dabei lautet sein Motto„Kein Kind, kein Zimmer“. Im nachfolgenden Kommentar erläutert er die Hintergründe für diese Haltung – gerade auch im Hinblick auf die Debatte über Kinder im öffentlichen Raum.

Das Borchard‘s Rookhus

Als meine Frau und ich vor rund 24 Jahren die Hotelanlage am Großen Labussee in Wesenberg übernommen und umgebaut haben, wollten wir uns ursprünglich als Romantikhotel mit Schwerpunkt Gourmet, Hochzeiten, Familienevents und Tagungen etablieren. Dass daraus 16 Jahre später ein Domizil nur für Familien werden würde, stand damals noch in den Sternen. Nach einigen Jahren erfolgreichen Hotelbetriebs wurden wir selbst Eltern und da ging uns ein Licht auf: Warum nicht die Familie und den Spaß im Umgang mit Kindern einfach in unseren Berufsalltag und somit noch stärker in unser Leben integrieren? 2010 entschieden wir uns dann ganz bewusst dafür, aus unserem Romantikhotel ein Hotel ausschließlich für Familien zu machen und somit auf Gäste ohne Kinder zu verzichten. Durch die Familotel Kooperation fanden wir einen tollen Partner, der uns mit der Umsetzung dieses Plans half. Für uns ist die Tatsache, dass wir unser Rookhus nun schon seit vielen Jahren erfolgreich betreiben können eine absolute Bereicherung. Die Umsetzung unseres Konzeptes „No Singles, please“ ist dabei so simpel, wie es klingt: Ohne Kind gibt es bei uns im Haus kein Zimmer. Da sind wir ganz konsequent und das aus dem ganz einfachen Grund, dass sich die Familien bei uns rundum wohl fühlen sollen, ohne Scham oder schlechtes Gewissen, wenn das Kind mal laut wird. Bei uns sitzen alle in einem Boot und man muss auf niemanden Rücksicht nehmen, der nicht in derselben Situation ist. Durch die klare Kommunikation unserer strikten Regelung geht man so schon im Voraus vielen Zwischenfällen aus dem Weg. Niemand fühlt sich vom Kinderlärm gestört. Ganz im Gegenteil: Wenn am Nachbarstisch ein Kind weint, ist man froh, dass es diesmal nicht das eigene ist.

In unserem Haus herrscht eine total entspannte Grundstimmung. Denn, wenn Kinder nicht permanent gemaßregelt werden müssen, weil Gäste ohne Kinder sich gestört fühlen könnten, verhalten sie sich auch entsprechend entspannt. Ergänzt wird der Aufenthalt durch unsere umfangreichen Freizeitangebote – von Ponyreiten und Tretboot fahren über Schatzsuchen bis hin zu Zirkusshows und vielen weiteren Möglichkeiten, sich auszuprobieren und auszutoben. Außerdem bietet unser ausgebildetes Fachpersonal 51 Stunden die Woche Kinderbetreuung an, damit Eltern auch Zeit für sich haben und die Kinder ein interessantes und kreatives Angebot mit gleichaltrigen Spielkameraden. Das schätzen unsere Gäste sehr.
Ich habe natürlich absolut nichts gegen ein reines „Adults Only“-Konzept, denn ich sperre ja aus meinem Haus auch Gäste ohne Kinder aus. Ein solches Konzept ergibt durchaus Sinn, um Erwachsenen eine Ruhe-Oase und Distanz zum (Familien-)Alltag zu schaffen. Das sollte dann aber meiner Meinung nach auch konsequent umgesetzt und entsprechend kommuniziert werden. Nicht wie der in den Medien kursierende Fall des Rügener Restaurants, in welchem Kinder bis 17 Uhr für Umsatz sorgen können, am Abend dann aber ausgesperrt werden. Das ist für mich nicht in Ordnung. Ich bin für eine ganz klare Festlegung. Entweder man heißt Kinder willkommen oder eben nicht. Obwohl letzteres für mich absolut nicht mehr vorstellbar wäre.