„Fair Performance Check“ 2023: Fairness bei Spielzeug

Das Thema verantwortungsvolle Produktion gewinnt zunehmend an Relevanz sowohl für Unternehmen (nicht zuletzt auch durch das Inkrafttreten des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes am 1. Januar 2023) als auch für Konsumentinnen und Konsumenten sowie Verantwortliche in der Beschaffung.
Der Fair Performance Check, der 2023 erstmals angewendet wird, bietet eine Liste von Kriterien, mit denen einzuschätzen ist, ob Spielzeughersteller ihren menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten nachkommen und die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards in ihren Lieferketten sicherstellen. Besonders gut bewertete Unternehmen erhalten ein Siegel, das Kund*innen an den Produkten finden können. Bereits jetzt veröffentlicht die FTO Informationen zum Nachhaltigkeitsprofil ihrer derzeit 17 Mitgliedsunternehmen in den Unternehmensprofilen auf fair-toys.org. Immer wieder kommt es insbesondere bei Zulieferern aus dem Ausland zu Arbeitsrechtsverletzungen wie exzessiven Überstunden, zu geringer Bezahlung oder Gesundheitsgefährdungen bei Arbeiter*innen, die Spielwaren herstellen. Um die Sozial- und Umweltstandards in der Spielwarenproduktion zu verbessern und ein glaubwürdiges Siegel für verantwortungsvoll hergestelltes Spielzeug zu entwickeln, arbeiten Akteur*innen aus Spielwarenbranche und Zivilgesellschaft in der FTO zusammen. „Uns geht es darum, die Einkaufspraxis der Mitgliedsunternehmen anzuschauen und festzustellen, inwiefern Menschen- und Arbeitsrechte sowie Umweltanforderungen in den Prozessen und Strukturen der Unternehmen mitgedacht werden. Dies hat entscheidende Auswirkungen für die Arbeiter*innen in den globalen Lieferketten“, erläutert Maik Pflaum, Referent für Arbeitsrechte von der Romero Initiative und Mitglied im Vorstand der FTO.
Die Anforderungen des Fair Performance Checks, die mit wissenschaftlicher Beratung von Prof. Ebinger vom Nürnberger Campus of Technology sowie des Wirtschaftsethikers Prof. Bolsinger erarbeitet wurden, basieren auf den Kernelementen der menschenrechtlichen Sorgfalt. „Die FTO orientiert sich damit an einem Konzept, das auch dem 2023 in Kraft tretenden deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz zugrunde liegt“, so Patric Kügel von der FTO-Geschäftsstelle.
Die FTO wird im Foyer der Halle 12.0 mit einem Stand auf der Spielwarenmesse vertreten sein (NCC West 0). Mitarbeitende der Geschäftsstelle und Mitglieder des Vorstandes stehen hier für ein Kennenlernen und weitere Informationen zur Verfügung.