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Erste Schritte – Stillumfrage

8. Juni 2016, 11:07

Wie komplex das Thema Stillen ist und wie groß die kulturellen Unterschiede zwischen den Stillerfahrungen der Mütter weltweit sind, zeigt eine groß angelegte, weltweite Studie von Lansinoh.

„Und klappt es mit dem Stillen?“ Das ist eine der häufigsten Fragen, die junge Mütter gestellt bekommen. Denn das Stillen – seine schönen Seiten, aber auch die Probleme, die damit einhergehen – sind ein ganz zentrales Thema für Frauen, die gerade Nachwuchs bekommen haben. Die Umfrage des Herstellers von Produkten für stillende Mütter bietet einen Vergleich länderspezifischer Einstellungen zum Stillen. Darüber hinaus liefert sie ganz konkrete Daten zum tatsächlichen Stillverhalten heutiger Mütter.
Die Schlüsselergebnisse der Studie:
• Die „gesundheitlichen Vorteile für Babys“ sind weltweit der einzig wahre Grund zu stillen – das sehen 88 Prozent der Befragten so. Denn viele persönliche und gesellschaftliche Stillbarrieren sprechen dagegen und verkürzen die als ideal empfundene Stillzeit: 21 Prozent aller Frauen in sehr unterschiedlichen Kulturen sind sich einig, dass die größte Herausforderung beim Stillen Schmerzen sind. Dicht gefolgt von einem weiteren Fünftel, das sagt, mitten in der Nacht aufstehen zu müssen, ist das Schlimmste. Und jede siebte stillende Mutter weltweit stellt fest, wie anstrengend es ist, das Baby so oft anlegen zu müssen.
• Mütter in Deutschland liegen bei der Einordnung der größten Herausforderungen beim Stillen in etwa auf der gleichen Wellenlänge wie der Durchschnitt der Frauen weltweit: Schmerzen – 19 Prozent; das Stillen erlernen – 14 Prozent, wie oft und lange Babys angelegt werden müssen – 13 Prozent. Erfreulicherweise meinen aber auch 14 Prozent, dass Stillen für sie keine Herausforderung war.
• Die Mehrheit der Mütter in sieben von zehn Ländern empfindet sechs bis zwölf Monate Stillzeit als ideal. Dazu gehört auch Deutschland. Mütter in Frankreich halten drei bis sechs Monate für ausreichend, ein Viertel aller Französinnen meint Null bis drei Monate sind schon genug. Ganz anders in der Türkei, dort möchten über 40 Prozent länger als zwölf Monate stillen, mehr als ein Drittel schafft das auch.
• China und Frankreich haben den höchsten Prozentsatz an Frauen, die sagen, Stillen in der Öffentlichkeit ist peinlich (beide um 45 Prozent). Auf der anderen Seite meint die Mehrzahl der Mütter in Großbritannien, den USA, in Mexiko und Brasilien, Stillen in der Öffentlichkeit sei ganz natürlich. In Deutschland sagen 16,5 Prozent es sei peinlich, 48 Prozent meinen, es sei absolut natürlich, 32 Prozent finden es unvermeidbar und weitere 4 Prozent finden es schlichtweg falsch.
• Eine selbstbewusste Aussage treffen Frauen in Deutschland, wenn man sie fragt, ob sie sich schuldig fühlen würden, wenn sie nicht stillten. Denn im Gegensatz zu allen anderen Ländern, sagt hier die Mehrheit von 62 Prozent, dass sie sich nicht schuldig fühlen würde. In neun anderen Ländern ist das Schuldbewusstsein teilweise stark ausgeprägt: In südamerikanischen Ländern und der Türkei liegt es bei über 90 Prozent. Auch Frauen in hochentwickelten, westlichen Nationen empfinden noch zu 60 Prozent Schuld, wenn sie nicht stillen. Selbst in Frankreich, wo weltweit am kürzesten gestillt wird, sagen 58 Prozent, sie fühlten sich schuldig, wenn sie ihr Kind nicht stillten.
• Die Mehrheit der Mütter weltweit hat abgepumpt oder plant, Muttermilch häufig oder nach Bedarf abzupumpen. In Deutschland stimmen fast zwei Drittel zu. China hat die niedrigste Rate mit 50 Prozent und in den USA, wo Frauen sehr schnell wieder in der Beruf einsteigen und dennoch versucht wird, lange Muttermilch zu füttern, liegt die Rate mit 88 Prozent am höchsten.
• Die Meinungen über Muttermilchspenden an Milchbanken oder über private Kanäle sind geteilt. 37,6 Prozent der befragten Mütter würden ihre Muttermilch an Muttermilchbanken oder direkt an eine andere Mutter spenden. 33,4 Prozent könnten sich eine Muttermilchspende überhaupt nicht vorstellen.
www.lansinoh.de

Die Umfrage
Lansinoh hat die Stillumfrage unter 13.348 schwangeren Frauen und Müttern im Alter von 18 bis 45 Jahren durchgeführt. Beteiligte Länder waren: Brasilien, China, Frankreich, Deutschland, Kolumbien, Mexiko, Kanada, Türkei, Großbritannien und die USA. Die Teilnehmerinnen waren entweder mit ihrem ersten Kind schwanger oder haben bereits ein Kind im Alter unter zwei Jahren. Darunter gab es Frauen, die erneut schwanger waren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass Babys bis zu sechs Monaten ausschließlich gestillt werden und die Einführung von Beikost unter dem Schutz des Stillens stattfindet. Babys sollten laut WHO insgesamt zwei Jahre gestillt werden.