Ernährung – Die Kita bittet alle zu Tisch

24. Juni 2020, 15:42

Eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist eine der wichtigsten Grundlagen für die gesunde Entwicklung von Kindern. Aber was genau ist gesund, und wie wird das in Kitas umgesetzt?

Die Ernährung muss Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe in ausreichender Menge liefern. Zudem trägt sie dazu bei, das Wachstum, die Entwicklung und die Leistungsfähigkeit sowie die Gesundheit des Menschen ein Leben lang zu fördern beziehungsweise zu erhalten. Außerdem dient die gesunde Ernährung zur Prävention ernährungsbedingter Krankheiten im späteren Leben eines Menschen.
Für Kinder ist es ganz wichtig,, dass man sich die Vielfalt der Lebensmittel zunutze macht, damit sie alle notwendigen Nährstoffe in der Nahrung zu sich nehmen können. Dazu gehören pflanzliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse, tierische Lebensmittel wie Fleisch und Wurst und auch fettreiche Lebensmittel wie Butter und Kekse beispielsweise. Frei nach dem Motto „die Dosis macht das Gift“ sollte darauf geachtet werden, dass die Mengen auf den Tag so verteilt werden, dass viel pflanzliche Lebensmittel angeboten werden und wenig tierische Produkte sowie ganz wenig fettreiche Lebensmittel im Vordergrund stehen. Und ganz wichtig: Geschmacksentwicklung braucht Zeit, viele Lebensmittel muss ein Kind fünf- bis zehnmal probieren, bis sie ihm schmecken.

Bild: Impuls Soziales Management

Eltern als Vorbild

In den Einrichtungen von Impuls Soziales Management wird jedes Kind als Individuum gesehen, das sich durch Unterschiede in der Entwicklung und der Persönlichkeit auszeichnet. Die Herkunft des Kindes, seine Familie und die sozialen Kontakte prägen es von Geburt an. Zusätzlich zählen zu den Grundbedürfnissen Nähe und Geborgenheit, Essen, körperliche Unversehrtheit, Pflege und Hygiene. Daraus lässt sich schon erahnen, dass gesunde Ernährung nicht für jede Familie das gleiche bedeutet beziehungsweise dass es in den Familien ganz bestimmte Ernährungen gibt. Nahrung zählt jedoch zu den wichtigsten Grundbedürfnissen eines Menschen, und dem muss man natürlich auch in der Kita gerecht werden.
Die Basis für ein genussvolles und gesundes Essverhalten wird im Alter von zwei bis drei Lebensjahren gelegt. Und dabei fungieren Eltern als Vorbild. Im Idealfall lernt das Kind eine ausgewogene Ernährung von seinen Eltern, vor allem beim gemeinsamen Essen am Tisch oder durch das Frühstück, das in die Kita mitgegeben wird. Mimik und Gestik der Eltern beim Essen vermitteln dem Kind, ob das Essen schmeckt oder nicht. Ist Gemüse besser als Schokolade beispielsweise?
In der heutigen Zeit beginnen Familien, sich mehr und mehr besonders gesund zu ernähren. Damit ist häufig vegane oder zuckerfreie Ernährung gemeint. Viele wissen gar nicht mehr, was genau sich in den Nahrungsmitteln befindet, es entwickeln sich also ganz unterschiedliche Lebensstile im Essverhalten. Dabei ist bei einer rein pflanzlichen Ernährung beispielsweise eine ausreichende Versorgung mit bestimmten Nährstoffen nicht oder nur schwer möglich. Um Mangelerscheinungen zu vermeiden, sollten zusätzlich Vitamine und Nährstoffe in Tablettenform zu sich genommen werden. Kein Zucker wiederum bedeutet Verzicht auf einige Lebensmittel, in denen Zucker auch versteckt vorkommt. Für die Energiezufuhr im Körper des Menschen ist Zucker aber auch ein wichtiger Bestandteil. Auch hier gilt, die Dosis macht das Gift.

Inwieweit können Kitas Rücksicht nehmen

Die Kitas von Impuls Soziales Management werden meistens von einer Hauswirtschaftskraft unterstützt. Dies bedeutet unter anderem auch, die Mahlzeiten werden frisch zubereitet und sind regionaler Herkunft. Schweinefleisch wird grundsätzlich nicht verwendet, auf Allergene und Unverträglichkeiten wird Rücksicht genommen, das heißt zum Beispiel kein Fisch bei Fischallergie oder laktose- beziehungsweise glutenfreie Lebensmittel bei Unverträglichkeiten. Als Getränk gibt es ausschließlich Wasser oder Tee. Die Eltern sind informiert, was ihren Kindern bei den Mahlzeiten angeboten wird, der Speiseplan ist transparent.
In den Kitas dürfen die Kinder so gut es geht selbstständig essen und trinken und speziell die Kleinsten essen mit allen Sinnen. So landet die Soße manchmal auch nicht im Mund, sondern wird vielleicht auch als Haarkur zweckentfremdet.

Carolyn Schnepf ist bilinguale pädagogische Inklusionsfachkraft bei Impuls Soziales Management

„An apple a day keeps the doctor away“

englisches Sprichwort

Fazit

Grundsätzlich richtet sich das Essensangebot der Einrichtungen möglichst nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) beziehungsweise des Forschungsinstituts für Kinderernährung (FKE). Dies bedeutet, dass man Kindern in den Einrichtungen aus gesundheitlichen Gründen bestimmte Lebensmittel nicht anbietet, zum Beispiel bei Allergenen. Der Speiseplan deckt aber grundsätzlich die wichtigsten Lebensmittel ab. Sonderwünsche in Bezug auf eine andere Ernährung, die nicht aus gesundheitlichen Gründen eingehalten werden muss, müssen mit der Einrichtung im Einzelnen abgesprochen werden. Aber natürlich ist es nicht zu hundert Prozent möglich, auf wirklich alle Ernährungsvariationen einzugehen. Die Einrichtungen versuchen den Kindern aber ein Verständnis von gesunder und genussvoller Ernährung zu vermitteln, das für die Mehrheit der Familien passt.