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Digitale Welt & Elektronik: Kinder-Audio-Systeme im Vergleich

11. Juni 2024, 16:46

Seit Boxine 2016 mit der Toniebox auf den Markt kam, hat sich im Bereich der Kinder-Audio-Systeme einiges getan. Denn mit den disruptiven Hörfiguren kam Bewegung in diesen Markt. Der Pionier blieb nicht allein, zahlreiche ähnliche Konzepte erblickten das Licht der Welt. Je nach Vorliebe, Portemonnaie und Alter des Kindes können Familien sich jetzt ihren ganz individuell passenden Player suchen – wenn sie denn den Wald vor lauter Bäumen sehen.

Bis 2016 gab es CDs und MP3-Files. Die Medien waren empfindlich, für Kinder schwierig zu handhaben und gestalterisch nicht in erster Linie für Kinder ersonnen. Das änderte sich 2016 mit Erscheinen der Toniebox. Lizenzgeber freuten über ein völlig neues Produktsegment, und Familien freuten sich über attraktive und intuitiv bedienbare Player.
Acht Jahre ist das nun her – die Toniebox hat ihren Siegeszug durch Länder und Kontinente angetreten und erfreut sich nach wie vor wachsender Beliebtheit. Doch wie es eben so ist, wenn ein Vorreiter den Markt erschlossen hat: Man bleibt als Pionier nicht allein, zahlreiche weitere Konzepte kamen auf den Markt. Einige gibt es bereits seit mehreren Jahren nicht mehr.
Andere jedoch wachsen und gedeihen ebenso – oder haben ihre eigene Nische gefunden. Denn wenngleich das Grundprinzip „eigenständiger Audioplayer für Kinder“ bei den meisten Systemen gleich sein mag – die wichtigen Unterschiede liegen im Detail. So gibt es zahlreiche Abspielgeräte, die eine Internetverbindung sowie ein unternehmenseigenes Cloudsystem voraussetzen. Bei anderen wird vielmehr auf das exakte Gegenteil gesetzt, sodass die Geräte keinerlei Online-Schnittstellen bieten. Jede*r kann den für sich passenden Player finden.


Der Klassiker: Die Toniebox

Sie ist wohl jedem ein Begriff: Der würfelförmige Lautsprecher wird mit Akku betrieben, benötigt zum Synchronisieren Internet und für Modifikation der Einstellungen das unternehmenseigene Cloudsystem. Die Hörfiguren beinhalten jeweils eine Geschichte, Serien können im Tonies-Store auf manche der Tonies geladen werden. Zudem gibt es Kreativ-Figuren, die frei bespielt werden können. Das Sortiment der Tonies ist mittlerweile riesig, sodass Kinder zwischen drei und sieben Jahre eine sehr breite Auswahl an Audio-Content genießen. Allerdings sind die einzelnen Tonies nicht günstig – haben jedoch einen recht stabilen Wiederverkaufswert.

tonies.com


Die Alternative: Hörbert

Seit 2023 ist Hörbert in neuen unternehmerischen Händen der HMC, seit 2021 gibt es das neue Hörbert Modell mit Bluetooth. Der robuste Holz-Apparat benötigt also keinen Internetzugang, um Medien abspielen zu können. In seinem Inneren befindet sich Platz für eine SD-Speicherkarte, die mit Audiofiles bespielt werden kann. So gibt es für den Player auch keine herstellergebundene Medien, die zusätzliche Kosten verursachen würden. Über ein eingebautes Mikro sind Sprachaufnahmen, Bluetooth-Streams und Webradio-Aufnahmen möglich, es entstehen keine Folgekosten für neue Hörinhalte.

Ambitionierte Eltern können Hörbert auch als Selbst-Bastel-Kit kaufen. Da die Bedienelemente ein wenig unintuitiv sind, klappt der Einstieg in die Hörbert-Liebe wohl nicht ganz so früh wie bei den Tonies. Ab vier oder fünf Jahre ist der Holz-Musikspieler jedoch gut empfehlen.

hoerbert.com


Die Vernetzte: Tigerbox

Dieser Player wirkt schon etwas erwachsener: Ein Touchdisplay unterscheidet die Tigerbox maßgeblich von ihren beiden oben gezeigten Konkurrenten. Es eröffnet eine riesige Welt an Audioinhalten, die über die unternehmenseigene Streamingplattform gestreamt werden können. Zugriff auf diesen Dienst hat man nach Abschluss eines Abos. Man kann jedoch auch ohne ein solches Abo Musik hören – via Audio-Karten, die nur einzelne Geschichten, Hörspiele oder Musikalben freischalten und einzeln erhältlich sind. Durch Display und Cloud ist die Tigerbox Touch sicher nicht für die ganz kleinen Hörer*innen geeignet. Sobald die Kinder aber lesen können, sind Menüführung und Titelauswahl gut machbar.

tiger.media


Der Reisebegleiter: Kekz

Zwar sind die Player alle kompakt und teilweise mit Trageschlaufe oder Griff ausgestattet – am konsequentesten auf unterwegs ausgerichtet ist jedoch Kekz. Denn dieser Player ist ein Kopfhörer. Mit kindgerechter Lautstärkelimitierung und leichtem Aufbau macht er Kindern unterwegs große Freude. Die Audio-Inhalte bekommt der Kopfhörer dabei von einklickbaren Tokens, die jeweils ein Hörspiel oder Album enthalten. Einfache Bedienbarkeit, kindgerechte Gestaltung und auch vielfältige kindgerechte Inhalte machen Kekz zu einem guten Reisebegleiter bereits für kleinere Kinder.

store.kekz.com


Der Tausendsassa: Galakto

Internet braucht Galakto von Tiny Monster nicht. Kopfhöreranschlüsse hat er zwei. Akkulaufzeit: ewig. Und den Lautsprecher mit richtig gutem Klang muss man nicht immer dabei haben, wenn man gerade Hörspiele hört. Denn der Speaker lässt sich mit Bajonettverschluss ganz einfach lösen, sodass der Player zum Mitnehmen wirklich handlich klein ist. Die Content-Tokens halten per Magnet im Player und sind in schnell wachsender Zahl erhältlich. Galakto ist der Jüngste unter den Audiogeräten – er kam erst 2024 auf den Markt, hat aber schon eine beachtliche Fangemeinde. Durch seine einfache Bedienbarkeit und sehr kindgerechte Gestaltung eignet er sich bereits für recht junge Hörer*innen.

galakto.com


Der Kindgerechte: Technifant

Der Name – abgeleitet vom Herstellernamen TechniSat – kommt ein wenig sperrig daher. Wie der Elefant im Elektronikladen. Zum Glück ist das Gerät selbst weniger knöchern. Gestaltung und Handling eignen sich bereits für kleinere Kinder. Auch der vorhandene Content orientiert sich an eher jüngeren Nutzer*innen. Allerdings sind die Medien sehr begrenzt, was im Kinderzimmer recht bald zu Hunger nach mehr führen könnte. So ist der Technifant zwar ein schlüssiges Produkt für Kleinkinder bis ins Vorschulalter – aber durch diese Fokussierung nicht besonders nachhaltig.

technifant.de


Der Streamer: Wobie Box

Dieser Player ist ein Spezialist. Sein Fachgebiet: Streaming. Und zwar über Spotify. Die Wobie Box ist verknüpft mit einem Spotify-Account, den man über ein anderes Endgerät wie zum Beispiel Handy oder PC pflegen kann, indem man dort Playlists erstellt. Auf diese greift die Wobie Box dann zurück und lässt sich durch die bunten Tasten entsprechend bedienen. Zwar bietet Spotify jede Menge guten Content für Kinder jeden Alters, jedoch ist dieser Player schon etwas für Ältere, denn die Navigation ist nicht so einfach wie bei anderen Wiedergabegeräten. Allerdings ist das Design so dezent und alterslos, dass die Wobie Box problemlos auch in jedes Jugend- oder Wohnzimmer passt.

wobie.de


Die Preiswerte: Lala Box

Optisch macht sie keinen so soliden Eindruck wie ihr Wettbewerb. Doch für ihren recht geringen Preis kann die Lala Box von PlanEight durchaus einiges. Nachtlicht mit Timer, Sprachsteuerung und Aufnahmefunktion gehören zu ihrem Repertoire. Gefüttert wird sie mit SD-Karten, sie verzichtet also auf Internetfähigkeit. Mit ihrem niedlichen Tiergesicht spricht die Box wohl eher kleinere Kinder an und bietet im Preis-Einstiegs-Bereich ein ordentliches Paket an Features. Wer auf gute Soundqualität pocht, sollte sich vielleicht aber vorher mal anhören, was die Box ausgibt.

planeight-shop.de


Die Gediegene: Kidz Audio

Der Holzwürfel mit Lederriemen wirkt zugegebenermaßen nicht besonders kindlich. So fügt sich die Box gut in den Wohnraum ein – und kann dort auch leistungsmäßig gut bestehen. Denn auch sie verarbeitet MP3s von der SD-Karte und hat neben dem ordentlichen Speaker auch eine Bluetooth-Schnittstelle, mit der Kopfhörer gespeist werden können. Preislich ist Kidz Audio allerdings ambitionierter als andere Wettbewerber. Und was die Handhabung angeht: Da bedarf es für kleinere Kinder vielleicht ein wenig elterliche Begleitung.

kidz-audio.de


Das außergewöhnliche System: Lilumi

Lilumi von Eichhorn ist streng genommen kein Kinder-Audio-Player. Vielmehr ist es ein Audio-Puzzle. Man reiht jeweils vier der im Set enthaltenen Audio-Tokens aneinander und erhält je nach Kombination eine neue Geschichte, die aus den entsprechenden Audio-Fragmenten entsteht. Das kann gerade für kleinere Kinder ein kurzweiliges Spielvergnügen sein. Für ältere Kinder könnte die Lust am Kombinieren und neu Anordnen allerdings schnell auch verloren gehen, zumal die gesamte Hörzeit durch die limitierte Token-Zahl begrenzt ist.

eichhorn-toys.de