Das Glück in der Trage – Tragehilfen im Blick

11. Juli 2016, 15:17

Tragehilfen werden immer beliebter – auch bei Papas. Eltern haben inzwischen die Wahl zwischen unzähligen Modellen und Tragevarianten.

Es ist einfach ein schönes Gefühl: wenn das eben noch schreiende, zappelnde Baby in der Tragehilfe auf einmal ganz ruhig wird, sein Köpflein anlegt und sanft einschläft. Praktisch ist die Trage auch noch. Denn während sich der kleine Tragling zufrieden an Mama oder Papa kuschelt, können die in Ruhe Gemüse schnippeln, Einkäufe erledigen oder durch den Wald wandern.
„Gute Ideen setzen sich eben durch, und das Tragen von Babys hat so viele Vorteile, dass es sich mittlerweile bei vielen Eltern herumgesprochen hat“, kommentiert Hersteller Manduca die wachsende Beliebtheit von Tragehilfen. Schließlich werde die emotionale und geistige Entwicklung des Kindes gefördert und die Eltern-Kind-Bindung unterstützt. Auch die Forschung hat ihren Anteil am verstärkten Einsatz von Tragehilfen, heißt es bei Ergobaby. Zum einen durch innovative Produkte, zum anderen durch wissenschaftliche Erkenntnisse, die die positiven Effekte des Tragens belegen – etwa bei der verbesserten Stressregulierung des Babys oder Stärkung der Stillbeziehung.
Unterschieden wird zwischen zwei Grundformen: dem Tuch, das vor jedem Tragen neu gebunden wird, und der fertigen Tragehilfe, die sich individuell einstellen lässt. Die meisten Hersteller haben beide Varianten und zum Teil auch Kombinationen im Angebot. Auch Tragetuch-Pionier Didymos bietet inzwischen fertige Tragehilfen an, da manche Eltern sich nicht an das Binden eines langen Tuches herantrauen. Manduca wiederum ergänzt seine Kollektion von Babytragen aktuell mit der Manduca sling, ein Jersey-Tragetuch mit fünf Metern Länge.
Da die Bindung zwischen Eltern und Baby gerade in den ersten Monaten besonders wichtig ist, sollten Tragen schon für Säuglinge konzipiert sein. Meist gibt es Einsätze dafür. BabyBjörn legt Wert auf mitwachsende Babytragen, für die kein extra Neugeborenen-Einsatz notwendig ist. Generell, so die Erfahrung der Branche, wollen Eltern ihre Kinder länger tragen. „Das betrifft sowohl das Alter als auch die Dauer des Tragens“, erklärt Didymos-Geschäftsführerin Tina Hoffmann.
Didymos bietet deshalb ein schwereres Gewebe an, bei dem Eltern das Gewicht von größeren Kindern weniger spüren. Dass Babytragen mitwachsen, sei ein ganz wichtiges Kriterium, heißt es auch bei Manduca, etwa dank der integrierten Rückenverlängerung: Die Nacken- oder Kopfstütze für Neugeborene verlängert aufgeklappt das Rückenteil so, das selbst ein großes Kind bequem getragen werden kann. Neu bei BabyBjörn-Tragen ist, dass man mit ihnen auch das Kind auf dem Rücken tragen kann – das ist bequem für Kinder von einem bis drei Jahre.
Da inzwischen immer mehr Papas die Tragen nutzen, haben die Hersteller längst Designs im Programm, die auch männliche Kunden ansprechen. Ergobaby bindet Väter seit längerem gezielt in Werbung, PR und Social Media-Aktivitäten ein: „Wir zeigen coole junge Väter, die ihr Kind tragen.“ Klar, dass bei den Papas eher die sportlichen Modelle ankommen, zum Beispiel aus der Performance Kollektion von Ergobaby.
Unterschiede gibt es zudem bei der Handhabung: „Vätern liegen vorgefertige Tragehilfen oft mehr“, sagt Tina Hoffmann. Was sie immer wieder feststellt: „Bindet man einem Vater seine Tochter oder seinen Sohn um, so bedarf es keiner weiteren Überzeugungsleistung mehr.“ Schließlich sei das Bonding mit dem Baby für Papas genauso wichtig wie für Mamas, erklärt Maria Fagerström von BabyBjörn. „Und Babytragen können eben sehr viel dazu beitragen.“
Je gängiger Tragen werden, desto mehr steigen die Ansprüche nicht nur an die einfache Handhabung, sondern auch an das Design. Ausgefallene Stoffe, Kooperationen mit Mode-Labels oder exklusive Limited Editions finden sich daher vermehrt in den Kollektionen. Wichtig ist aber auch, dass das Material frei von Schadstoffen ist, da das Baby ja ständig in Kontakt damit kommt.