Coverstory TOYS: Denkriesen – exklusiver Spielespaß

Angefangen hat alles mit Trink- und Partyspielen für die Generation U30. Nach dem Motto „Auspacken und losspielen“ vertreibt der Spieleverlag Denkriesen aus Quickborn Spiele mit simplen Regeln und jeder Menge Spaß und Action – zotigem Humor inklusive. Seit Mai haben die Norddeutschen auch – ganz exklusiv – Spiele mit Nachhaltigkeitsfaktor im Sortiment. Ein kluger Schachzug, werden doch auch die jungen Wilden irgendwann erwachsen und wünschen sich Spielespaß ohne Kater am Morgen danach …

012 ist für die Denkriesen Gründer Denis Görz und Ricardo Barreto in gewisser Weise eine Schnapszahl. Denn das war das Jahr als die beiden ihre Idee für das Trinkspiel
„klattschen“ in Spielform brachten und verkauften. Was anfangs nur schleppend voranging, entwickelte sich ein Jahr später zum Selbstläufer – mit derzeit rund einer Million verkauften Exemplaren ist der Titel der bislang erfolgreichste des Verlags. Es folgte eine Spielblockversion des Klassikers „Stadt, Land, Fluss“ – hier genannt „Stadt, Land, Vollpfosten“, der sich ebenfalls verkaufte wie geschnitten Brot.
Was die Spiele alle gemeinsam haben, sind launige Namen, die sich vor allem der Generation U30 schnell einprägen und genau das halten, was sie versprechen: jede Menge Spielspaß. Doch allein auf Trinkspiele zu setzen, wäre kurzsichtig. Denn auch Partylöwen werden irgendwann einmal ruhiger, ohne jedoch ihren Spieltrieb zu verlieren. Und so hat das Team um Barreto und Görz im Mai drei Spiele mit Lern- und Nachhaltigkeitsfaktor exklusiv in den Vertrieb genommen, ein weiteres kommt noch dieses Jahr in den Handel. Welche das sind, verrät der Spieleerfinder Jonas Hufer im Interview. Darüber hinaus können sich junge und junggebliebene Spielefans noch auf viel mehr „Spielfalt“ aus dem Hause Denkriesen freuen.

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Kreative Freiheit

Jonas Hufer hat zusammen mit seiner Frau Dorothee die Spiele „Planet A“ sowie „Tatort Meer: Die Vogelinsel“ und „Tatort Meer: Verschollen“ entwickelt, die exklusiv von Denkriesen vertrieben werden. Worauf es beim Spieleerfinden besonders ankommt, hat er Astrid Specht im Interview verraten.

Herr Hufer, Planet A ist ein Kartenspiel, das Sie zusammen mit Ihrer Frau Dorothee entwickelt haben und das seit Mai exklusiv von Denkriesen vertrieben wird. Worum geht es in dem Spiel und wie sind Sie beide auf die Idee dafür gekommen?
Planet A haben wir bereits im Juni 2020 im Eigenverlag veröffentlicht. Das Spiel erfreut sich seitdem großer Beliebtheit. Schon lange interessieren wir uns für nachhaltige Themen und sind immer auf der Suche nach neuen Ideen, um andere Menschen für Umweltthemen zu begeistern. Im Jahr 2020 konnten wir kaum moderne Brett- oder Kartenspiele mit Umweltthemen auf dem Markt finden, das wollten wir ändern. Im Spiel „Planet A“ lösen die Spielerinnen und Spieler durch cleveres Ablegen von Karten spannende Aufgaben und tragen so zu einer nachhaltigen Umwelt bei. Aktionskarten, wie zum Beispiel „Umweltkatastrophen“, können das Spielgeschehen erheblich durcheinander wirbeln. Mit dem Spiel schlagen wir eine Brücke ins reale Leben, ohne dabei den Spielspaß zu verlieren. Ein besonders wichtiges Element dabei sind die Illustrationen: Alle Karten sind unterschiedlich illustriert, was das bloße Betrachten bereits zu einem Vergnügen macht. Das Spiel ist zudem komplett plastikfrei.

Hatten Sie keine Bedenken, dass potenzielle Kund*innen von dem Umweltaspekt vielleicht genervt sein könnten, einfach weil es allgegenwärtig ist?
Nein, da hatten wir keine Bedenken. Uns ist es wichtig, dieses zentrale Thema auf spielerische Weise allen zugänglich zu machen. Dabei steht der Spielspaß natürlich im Vordergrund. Unsere bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass viele Menschen dankbar dafür sind, spielerisch mehr über wichtige Themen erfahren zu können.
Die beiden Krimispiele „Tatort Meer: Die Vogelinsel“ und „Tatort Meer: Verschollen“, sind weitere Titel in Ihrem Portfolio und hierfür haben Sie sich von Ihrem eigenen Leben inspirieren lassen. Erzählen Sie uns doch kurz, worum es geht, was die Spiele so besonders macht und welche Einflüsse Sie darin verarbeitet haben.
Die Krimispiele sind kooperative Spiele für eine bis sechs Personen. Hier gilt es gemeinsam einen realistischen Krimifall zu lösen. Im Spiel stehen dafür zahlreiche unterschiedliche Materialien und Online-Elemente zur Verfügung. Neben ein paar Rätselaufgaben muss natürlich schlüssig analysiert und kombiniert werden, um die kniffligen Fälle zu lösen. Dorothee ist Biologin und hat selbst einmal auf einer Insel als Vogelwartin gearbeitet. Im Spiel ist viel Wissen über Vögel und andere Tiere integriert. Es enthält zudem viele Fotos aus ihrer Zeit auf der Insel. Sie hat also einiges selbst erlebt, was im Spiel geschieht – zum Glück wurde sie dort aber nicht entführt (lacht).
Vor zweieinhalb Jahren haben wir uns einen Van ausgebaut und sind seitdem damit durch Deutschland und Europa unterwegs. Wir besuchen nicht nur Messen, sondern sammeln auf unseren Touren auch viel Inspiration für neue Spiele. Dabei verweilen wir immer wieder mal länger an Orten, die uns gut gefallen, lernen neue Menschen kennen und konnten so bereits viele Ideen für neue Spiele sammeln. Da wir häufig am Meer unterwegs sind, passt das perfekt zur „Tatort Meer“-Reihe.

Was ist das häufigste Feedback, das Sie zu Ihren Spielen erhalten und lassen Sie sich davon in irgendeiner Form beeinflussen?
Im Großen und Ganzen erhalten wir hervorragendes Feedback für unsere Spiele, auch aus unerwarteten Richtungen. So gibt es beispielsweise bereits viele Schulen, die unser Spiel „Planet A“ gekauft haben und begeistert davon sind. Die „Tatort Meer“-Spiele begeistern sehr viele Menschen, wir erhalten häufig E-Mails mit Fragen zu weiteren Fällen. Das motiviert uns natürlich, weiterzumachen. Selbstverständlich sind wir immer offen für Kritik und nehmen konstruktiv gemeintes Feedback sehr ernst. Wir überlegen eigentlich immer, was wir noch besser machen können.

Sie sind von Haus aus Krankenpfleger und Gesundheitsmanager, Ihre Frau ist studierte Biologin. Wie kommt man mit diesem Hintergrund dazu, Spiele zu erfinden? Was macht Ihnen an dieser Arbeit besonders viel Freude?
Wir lieben es, immer neue Dinge auszuprobieren. Wir haben festgestellt, dass wir dies besonders gut in der Spielewelt umsetzen können. Es gibt keine Vorgaben oder feste Regeln, wie ein Spiel aussehen muss oder welche Themen es behandeln soll. Wir können das umsetzen, worauf wir Lust haben. Wenn wir beispielsweise in Frankreich eine coole Marketingaktion sehen, die dazu beiträgt, dass weniger Zigarettenstummel am Strand landen, machen wir ein Foto davon und verarbeiten es in einem Krimispiel zu einem kleinen Zeitungsartikel. Für unser Spiel „Tatort Meer: Verschollen“ konnten wir ein Lied (ein gerapptes Quiz) von einer Band verwenden, die wir schon immer mochten. Bei der Spieleentwicklung sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt, und das gefällt uns besonders.

Seit Mai werden Ihre Titel exklusiv von Denkriesen vertrieben. Wie ist Ihre Zusammenarbeit aufgebaut? Welche Vorteile bieten sich Ihnen als Erfinder*in und darüber hinaus dem Handel?
Denkriesen präsentiert sich als ein dynamischer und hochmotivierter Spieleverlag, gestärkt durch ein fantastisches Team, und wir sind begeistert von der Zusammenarbeit. Dank Denkriesen können wir uns nun voll und ganz auf die Entwicklung weiterer Spiele konzentrieren, während sich das Verlagsteam um alle Aspekte rund ums Geschäft kümmert. Wir sind bereits seit einiger Zeit mit Denkriesen vertraut und waren stets beeindruckt von ihrer starken Präsenz am PoS. Unsere Überzeugung ist, dass Denkriesen nicht nur durch seine innovativen Spiele eine Bereicherung für den Spielemarkt darstellt, sondern auch durch sein herausragendes Vertriebsmodell und die pflegende Beziehung zum Handel eine klare Stärke zeigt.

Sie arbeiten schon an Ihrem nächsten Spiel. Worum geht es dabei und wann wird es erscheinen?
Bald präsentieren wir „Planet Ocean – Das Clean Up Memo“. In diesem Memo-Spiel gibt es beispielsweise eine Karte, auf der ein Strandabschnitt mit Plastikflaschen abgebildet ist, die dazu passende Karte zeigt denselben Strandabschnitt, jedoch ohne Plastikflaschen. Oder eine Schildkröte, die in einem Netz unter Wasser verfangen ist, schwimmt auf der anderen Karte frei. Sobald die Paare gefunden werden, nimmt man die „verschmutzte“ Karte heraus und lässt die saubere liegen. Am Ende haben die Spielenden gemeinsam den Strand und das Meer aufgeräumt. Gewonnen hat die Person mit den meisten „Schmutzkarten“. Jedes Spiel wird durch ein ausführliches Booklet mit Erklärungen begleitet. Alle 64 Karten sind abwechslungsreich illustriert. Darüber hinaus arbeiten wir natürlich an neuen Fällen für „Tatort Meer“, inklusive einer speziellen Version für Kinder.

Knallbunte „Spielfalt“ und jede Menge Spaß mit Freunden und Familie, bei dem man mitunter noch was lernen kann versprechen die Neuheiten aus dem Hause Denkriesen.

Knusprige Hintern
Arschmallows ist ein witziges taktisches Kartenspiel, bei dem die Spielenden immer die niedrigsten Kartenwerte sammeln müssen. Aktionskarten sorgen für Dynamik und die schrägen Motive für jede Menge Lacher. Sieger ist, wer nach sechs Spielrunden die geringste Gesamtpunktzahl hat. Ein Spiel, das sich prima für Spieleabende mit Freundinnen und Freunden eignet.

Noch Me(h)er Umwelt
Von Jonas und Dorothee Hufer kommt demnächst das Memo-Spiel „Planet Ocean“ in den Handel. Wie im Original geht es darum, Bildpaare zu sammeln, wobei eines der Kärtchen bespielsweise einen verschmutzten und eines einen sauberen Strandabschnitt zeigt. Anders als im Original wird die „saubere“ Karte zurückgelegt und die „verschmutzte“ behalten. Wer am Schluss die meisten Schmutzkarten besitzt, hat gewonnen.

Ready, Steady, Klotz!
Hier dreht sich alles um Schnelligkeit und Geschick. Ziel des Spiels ist es, allein oder im Team so schnell wie möglich einen Turm in der von einer Spielkarte geforderten Farbreihenfolge zu bauen. Gewonnen hat, wer zuerst zehn Punkte in Form von Spielkarten sammeln konnte.

Ganz sicher idiotensicher
Ziel des Spiels ist es alle sechs Karten einer Kartenfamilie zu sammeln, um sie als einen Punkt zu sichern. Hat eine Spielerin eine Kartenfamilie vollständig, sichert er*sie dieser mit dem Ausruf „Safe!“ Wer am am Ende die meisten Kartenfamilien hat, gewinnt. Ganz easy – und idiotensicher.

Äh, wie …
Stadt, Land, Fluss kennt wohl jeder. Die abgewandelte Version des Spieleklassikers „Stadt, Land, Vollpfosten“ von Denkriesen legt in verschiedenen Editionen den Fokus mal aufs Grillen, mal auf Fußball, Party oder vergangene Jahrzehnte. Gespielt wird dabei mit Spielblock, mit Karten- und einem Brettspiel, oder demnächst auch mit Würfeln.