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Coverstory – Die Stadtguerilla der Moderne

2. Dezember 2019, 15:40

Was so martialisch klingt, ist in Wahrheit eine geniale Idee, eine Idee, die den Verkehr und damit die Aggressivität in den Städten entschärft, die das urbane Leben einfacher macht und die Auswirkungen auf zeitgemäße Lebenskonzepte hat. Wim Ouboter brachte Ende der 90er Jahre einen Trend „ins Rollen“: Er war wohl der erste Schweizer, der per Tretroller seine Ziele erreichte. Zunächst im eigentlichen Wortsinn, später dann als Unternehmer und Geschäftsführer der Micro Mobility Systems AG.

Mann hat eine Produktidee, aber kein Geld, sie umzusetzen, geschweige denn Erfahrung in der relevanten Industrie? Nun, wenn Mann Wim Ouboter heißt, findet er einen Weg. Er verlässt sich zunächst einmal auf sein Gefühl, das Richtige zu tun und zu wollen …
Das Vorgespräch zu dieser Titelgeschichte beginnt Wim Ouboter mit einer provokanten Frage: „Hattest du schon mal das Gefühl, eine Strecke sei zu weit zum Gehen, aber zu nah fürs Fahrrad? Ich hatte genau dieses Gefühl und begann, die ersten Designs für den Micro Scooter zu kreieren.“ Im folgenden Interview werden Sie erfahren, dass es sich bei Wim Ouboter primär um eine Art „Hungergefühl“ handelte, aber unsere Primärbedürfnisse haben uns in unserer Evolutionsgeschichte schon oft zu Höchstleistungen inspiriert, so war es auch in diesem speziellen Fall. Fakt ist: Es ist gelungen! Wim Ouboter verwirklichte sich den Traum vom eigenen Unternehmen, entgegen dem Rat seiner Freunde und obwohl ihn der Handel nicht mit offenen Armen empfing … Sein Wagnis wurde ein Riesenerfolg. Mit den Einnahmen der ersten Kickboard-Verkäufe und dem vielversprechenden Firmennamen Micro Mobilty Systems ging Ouboter an den Start. Der Unternehmer brachte zunächst den zweirädrigen Micro Scooter auf den Markt. Die Verkäufe der Cityflitzer gingen durch die Decke: Pro Tag gingen 80.000 Micro Scooter über die Theken, nach einem Jahr über 30 Millionen. Doch wer Erfolg hat, findet Nachahmer. Innerhalb von zwölf Monaten gab es mehr als 500 Fabriken, die den Micro Scooter kopierten. Ein rücksichtsloser Preiskampf begann. Ouboter entschied die Schlacht für sich. Was ihm half? Die hohe Innovationskraft seines Unternehmens, die herausragende Qualität seiner Produkte und deren unverwechselbares Design.
Wim Ouboter und mittlerweile seine beiden Söhne Oliver und Merlin decken heute mit hoch innovativen Produkten alle nur denkbaren Facetten der urbanen Mobilität ab – und zwar für jede Altersgruppe. Bereits 2013 brachte Micro seinen ersten E-Scooter auf die Straße, den emicro one. Das Produkt wog weniger als zehn Kilogramm und erhielt mehrere Auszeichnungen. 2019 wurden die E-Scooter verbessert und neu aufgelegt. 2015 startete unter der Regie von Oliver und Merlin Ouboter die Entwicklung des elektrischen Stadtflitzers Microlino. Mehr als 16.000 Reservierungen sprechen eine deutliche Sprache, auch wenn der für 2019 geplante Start um ein Jahr verschoben werden musste.
Was die Ouboters zu weiteren Höchstleistungen antreibt? Die Kernfrage: Wie viel Mobilität braucht man für die tägliche Nutzung und wie kann diese noch aussehen?

micro-mobility.com 

Micro bietet ein großes Sortiment an Micro Scootern und Kickboards für alle Altersgruppen an. Von 18 Monaten bis ins Erwachsenenalter liefern die Schweizer innovative Mobilitätslösungen, die Menschen im Alltag schneller und nachhaltig vorwärts bringen. Dies in vier Produktekategorien: Mobility, Kids, Innovation und Freestyle

Wim Ouboter verkörpert und trifft mit Micro den Zeitgeist: Als Vertreter einer neuen Unternehmergeneration sieht er alle seine Produkte im Kontext gesellschaftlicher und demografischer Entwicklungen positioniert

Am Anfang war die Wurst

Es geht um die Wurst, könnte man auch titeln, denn es war wirklich eine schnöde Wurst, die Wim Ouboter einst inspirierte. Dem rührigen – und hungrigen – Schweizer Unternehmer war der Weg zum legendären Züricher Sternengrill zu weit, um ihn zu Fuß zurückzulegen und sich eine echte Züricher Bratwurst zu holen. Also bastelte er sich ein zweirädriges Trottinett. Die Wurst war plötzlich zum Greifen nah – und mit ihr eine unternehmerische Idee, die Ouboter 1997 flugs in die Tat umsetzte. Er erfand das Ur-Kickboard.

Anfangs belächelt mutierte das Kickboard später zum angesagten Road-Movie. Ouboter erkannte, dass er zunächst die Zielgruppe Kinder adressieren musste, um in den Markt einzusteigen. Als er im Jahr 2000 den Micro Scooter kreierte, war die Zeit reif für innovative Fortbewegungsmittel „der dritten Art“. Sibylle Dorndorf sprach mit dem Selfmademan über urbane Mobilität, echte Innovation und das Perpetuum Mobile seines Erfolgs.

Herr Ouboter, Sie sind ein Kämpfer – im absolut positiven Sinn. Sie wären kein Schweizer, wenn Sie sich nicht mit viel Geschick und Kreativität quasi „auf die Gewinnerstraße“ manövriert hätten. Nun spielten Ihnen die Anforderungen einer immer mobiler werdenden Gesellschaft anfangs die Bälle zu. Und die Tatsache, dass Sie eine Alleinstellung mit Ihren Produkten hatten. Wie stellt sich die Situation heute dar?
Ja, die jüngsten Entwicklungen spielen uns tatsächlich in die Hände. Fridays for future und Dieselgate, um nur zwei zu nennen, lassen unsere Micro Mobilitäts-Vision aus dem Jahre 1999 wieder aufleben. Eine immer breitere Bevölkerungsschicht be-ginnt zu begreifen, dass ein Tretroller ein ideales „Transportmittel“ für unsere überfüllten Innenstädte ist. Die Scooter sind umweltschonend, leicht und platzsparend und können einfach und kostenlos in den ÖV mitgenommen werden. Die erste und letzte Meile ist nun auch bei den Automobilherstellern endlich ein Thema geworden. Da stecken wir mit Micro schon mitten drin.

 

Wo und mit welchen Technologien wachsen Sie? Geschieht das im Kids- oder eher im Adult-Bereich?
Im Moment ist der Adult-Bereich stärker am Wachsen. Dies auch wegen der Legalisierung der E-Scooter aber auch wegen unserem neuen Bereich Smart Travel. Trike, Micro Kickpack, Micro Luggage, Micro Luggage Eazy, um nur einige der Produkte aus diesem Segment zu nennen. Bei den Kids wachsen wir im Bereich Stunt Scooter. Wir haben in diesem Jahr die Marke Chilli pro Scooter übernommen. Rollern ist Kult. In einigen Skate Parks gibt es heute mehr Roller-Fahrer als Skateboarder. Aber auch mit unserer Zubehör-Linie haben wir im Handel einen großen Erfolg. Das liegt sicher auch an unseren neuen coolen PoS-Displays.

E-Roller oder Scooter sind in vielen Großstädten schon nach kurzer Zeit zum Problem geworden …
Das Problem an den Miet E-Rollern ist das Geschäftsmodell aus den USA. Es ist bei weitem nicht nachhaltig und die Geräte sind viel zu groß und schwer. Die Roller müssen auf den Gehwegen parkiert werden, was eben genau nicht der Sinn der portablen Mobilität ist. Diese im Vergleich zu einem Fahrrad leichten und tragbaren Fahrzeuge sollten gerade nicht im öffentlichen Raum abgestellt werden. Die gehören in die Wohnung, ins Büro oder ins Auto, wo sie einfach aufgeladen werden können. (Im Zug ist übrigens das Laden noch gratis! 🙂

Sie haben sich geschickt mit hoher Qualität und namhaften Testimonials exponiert positioniert. Der Promi-Faktor „zieht“ immer. Die Qualität ist ein Basic. Welche Faktoren sind noch wichtig für einen nachhaltigen unternehmerischen Erfolg in Ihrem Bereich?
Da gibt es verschiedene Faktoren. Ein motiviertes Team, Kunden, die an einem langfristigen Geschäft interessiert sind und dadurch auch die Preise nicht zerreißen, Innovation in neue Bereiche und kontinuierliche Produktverbesserung. Zudem hat die Internationalisierung geholfen, die regionalen Schwankungen zu überbrücken. Nicht alle Produkte laufen in allen Ländern gleich gut und manchmal ist es schwierig herauszufinden, warum. Ganz wichtig ist auch die Ausstrahlung der Marke und die Glaubhaftigkeit ihrer Werte. Hinter Micro steht eine authentische und spannende Geschichte, die 1997 begonnen hat und immer weiter fortgeschrieben wird …

Wie finden Ihre Produkte Abnehmer? Ist der klassische Fachhandel noch ein guter Sparringspartner für Sie?
Je komplexer ein Produkt, umso wichtiger der Fachhandel. Wir setzten sehr stark auf den Fachhandel, sei dies im Sportbereich, in der Spielwarenbranche, bei Reisegepäck- und Fahrradspezialisten oder in Designläden. Wir können heute auch unser Sortiment ganz konkret für bestimmte Fachgeschäfte konzipieren und zusammenstellen.

 

Die Botschaft von Micro ist bei der Automobilindustrie angekommen

Wenn das Auto an seine Grenzen stößt, startet der E-Roller

Sie gehen gern auch ungewöhnliche Wege, um Neukunden zu generieren, haben Ihre Scooter schon in Städten „ausgesetzt“, um sie unters Volk zu bringen und Begehrlichkeit zu wecken. Welche Marketing- und Vertriebsideen haben Sie für die Zukunft?
Je nach Produkten müssen wir in Zukunft in einem Multichannel-Vertrieb denken. Aber auch ein Co-Branding ist immens wichtig und so bringen wir dieses Jahr mit BMW und auch mit Mercedes einen Micro Elektro-Roller auf den Markt. Die beiden großen Autofirmen haben uns sicher nicht ausgewählt, weil wir die Günstigsten sind, sondern weil wir Erfahrung haben und auch einen exzellenten Service bieten können. In diesem sehr von Innovationen getriebenen, neuen Markt wird sich bald die Spreu vom Weizen trennen und bekanntlich ist nicht das günstigste Gerät am Ende auch die beste, weil billigste Lösung … Wir nutzen Anlässe wie Formula E, EXPO Dubai oder Messen für neue Kontakte und haben immer das Ohr am Markt und am Kunden.

Wie Sie eben bestätigten, arbeiten Sie mit der Automobilindustrie eng zusammen. Auch Peugeot gehörte, glaube ich, zu Ihren Kunden. Wie offen ist diese Branche für Ihre Art der Mobilität?
Mit Peugeot haben wir schon 2015 ein Co-Branding gemacht für einen ultra-leichten und kompakten E-Roller. Da waren wir der Zeit voraus. Neben BMW und Mercedes arbeiten wir 2020 noch mit zwei weiteren Autoherstellern an spannenden Projekten. Daher ist B2B für uns auch ein immer stärker wachsender Markt.

Mit „Line extensions“ wie Micro Luggage bauen Sie Ihre Marke weiter aus. Was ist unter dem Label „Micro“ noch denk- und machbar?
Im B2B-Bereich haben wir ein innerbetriebliches Mobiliätskonzept entwickelt, damit die Mitarbeiter effizienter von A nach B kommen können und dabei auch noch Spaß haben. 2020 zeigen wir in Genf erstmals einen elektrischen dreirädrigen Elek-tro-Roller für Frauen mit einem Beifahrersitz. Das ist Lifestyle pur und angelehnt an unseren Microlino. Aber auch im Smart Shopping Equipment wird es neue, überraschende Produkte geben.

Plagiate machen Ihnen zu schaffen, wie fast jedem, der eine begehrliche Marke führt. Sehen Sie dieses Phänomen eher sportlich oder möchten Sie am liebsten ein Heer an Anwälten in die Schlacht ziehen lassen?
Some innovate other imitate. Damit müssen wir einfach leben, auch wenn es manchmal noch so ärgerlich ist. Es ist ja auch ein Kompliment, kopiert zu werden, auch wenn sich daraus kein nachhaltiges Geschäftsmodell entwickeln lässt. Gezielt setzen wir unsere Anwälte dort ein, wo es auch etwas zu holen gibt. Wir gewinnen mit unseren Anwälten jedes Jahr circa vier bis sechs Prozesse, die dann helfen, den entstandenen Schaden auszugleichen.

Sie haben mit dem Microlino eine kompakte Alternative zum Auto in der Tasche. Wie weit ist dieses Projekt gediehen.
Leider haben wir bei diesem Projekt einen herben Rückschlag erlitten. Unser Joint-Venture-Partner wurde ohne unser Wissen an den deutschen Unternehmer Klaus Frers verkauft, der nichts Besseres wusste, als eine Microlino-Kopie mit dem Namen „Karolino“ anzukündigen – basierend auf dem Microlino. Mittlerweile gibt es bereits zwei Richtersprüche dagegen und unser Vertrauen in diesen „Partner“ ist natürlich nicht mehr da. Wir werden aber unsere Kunden nicht enttäuschen und hoffen, 2020 endlich mit der Auslieferung des Microlino beginnen zu können. Bis dato haben wir schon über 16.000 Reservierungen. Das zeigt, die Zeit ist reif für so ein kleines, schickes und platzsparendes Elektro-Auto – ganz nach unserem Motto „better urban lifestyle“.

Wie sieht es mit dem Generationenwechsel in Ihrem Unternehmen aus? Sie sind Ende 50, wer folgt Ihnen nach?
Nächstes Jahr werde ich 60 und ich blicke mit Demut und Dankbarkeit auf eine sehr spannende Zeit in meinem Leben zurück. Meine beiden Söhne Oliver und Merlin sind schon seit drei Jahren im Unternehmen und werden es Schritt für Schritt übernehmen. Zur Zeit betreuen sie das Microlino-Projekt und das Marketing. Für einen Unternehmer und Vater gibt es nichts Schöneres! Ich bin sehr stolz und dankbar, mit meiner lieben Frau eine Firma aufgebaut zu haben, die wir nun unseren Kindern übergeben können.

Und was ist Ihr Lieblingsprodukt von Micro? Immer das aktuelle oder …???
Je nach Kategorie habe ich ein Lieblingsprodukt: Bei Smart Travel ist es das Micro Luggage Eazy, bei den Kids-Produkten unsere neueste Entwicklung Micro Hopper, bei den E-Scootern der Micro Explorer. Das Lieblingsprodukt meiner Frau Janine ist das Micro Luggage 3.0.

Herr Ouboter, ich bedanke mich für dieses offene und visionäre Gespräch!

Der Micro Move

… man könnte auch vom „Micro Groove“ sprechen, denn so mehrdimensional wie ein cooler Groove ist auch die Produktpalette, die die Schweizer mittlerweile auflegen. Micro ist zum Gattungsbegriff für Scooter avanciert, ist zum Lebensgefühl für urbane Mobilität geworden.

KIDS

Eigentlich standen die Kids zunächst nicht im Fokus von Wim Ouboter, aber sein erklärtes Ziel war es immer, konsequent auf Innovation zu setzen. Das Mini Micro, eine farbige Version des Kickboards aus Kunststoff, wurde speziell für Kinder entwickelt. Weitere Innovationen folgten, mittlerweile hat Micro über 50 Produkte im Angebot. Ein Mini Micro 3in1 beispielsweise wächst mit dem Kind und ist rund vier Jahre in Gebrauch, so die Erfahrung der Micro-Produktentwickler. Im Bild ganz links: Vier flotte Mini-Me‘s mit ihrem Mini Micro Deluxe, links das coole Micro Trike.

TEENS

Der Konkurrenz stets einen Schritt voraus sein, das schafft man nur mit Innovation, nicht mit Imitation. Jedes Jahr lanciert Micro fünf bis sieben Produktneuheiten und bietet heute als Weltmarktführer im Premiumsegment über 50 verschiedene Mobilitätsprodukte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Über 70 Awards hat das Unternehmen dafür im Laufe der Jahre erhalten. Im Bild rechts zu sehen der rasante Micro Cruiser.

TRAVEL

Wir leben in einer immer mobiler werdenden, multikulturellen Gesellschaft. Eine Generation, die schnelllebiger ausgerichtet ist als jede zuvor, hat ihre eigenen Bedürfnisse und Anforderungen an Produkte. Heute Zürich, morgen Wien und übermorgen Barcelona? Das geht ganz einfach. Mit Micro Luggage 3.0, der perfekten Kombination aus Scooter und Handgepäck (Bild links). Der kompakte Micro Luggage Eazy (ganz links im Bild) dient schon mal als Transportmittel für müde Kids.

ADULTS

Das Zeitalter der urbanen Mikromobilität hat begonnen. Die Vision der platzsparenden und praktischen Scooter ist heute aktueller denn je. Umweltfreundliche Fahrzeuge wie E-Scooter oder der Microlino spielen eine immer wichtigere Rolle bei der individuellen Mobilität. Im Bild zu sehen: Der elegante Micro Downtown steht einfach jedem.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ELECTRIC

Sind E-Scooter die Zukunft der Mobilität? Im Moment werden sie, wie alles Neue, noch heiß und kontrovers diskutiert. Die Effizienz-Bestien werden langfristig den Sieg davontragen: Für dieselbe Distanz verbraucht man zu Fuß rund neunmal und mit dem Fahrrad rund viermal soviel Energie. Im Bild oben der Micro Merlin „im Einsatz“ und der Micro Colibri.

FREESTYLE

Jenseits befestigter Straßen lösen die Scooter die Skateboards ab. Die neue Königsdisziplin auf zwei Rädern rockt eine ganze Generation. Im Bild der ausgebuffte Micro Ramp – coole Stunts easy going.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurzinterview

Innovation ist ein bedeutender Bestandteil der Micro DNA. Das Herzstück ist das Design Lab in Küsnacht – hier steht die Wiege der neuen Produkte.

Herr Lissanda, erzählen Sie uns von Ihrem grauen Lieblingspulli und davon, was passiert, wenn Sie ihn tragen … 
Empathie ist meiner Meinung nach die wichtigste Qualität, die ein Produktdesigner mitbringen sollte. Bei Micro entwickeln wir Produkte für alle Alterskategorien – Babys, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren. Dementsprechend muss ich auch in der Lage sein, mich in jede dieser Altersgruppen hineinzuversetzen. Dabei hilft mir mein grauer Lieblingspulli. Sobald ich den anziehe, habe ich das Gefühl, dass ich eine Zeitmaschine betrete. So kann ich in die Zukunft reisen und mich als Senior in einem bestimmten Kontext sehen. Oder ich reise in die Vergangenheit zurück und versetze mich in die Lage eines einjährigen Babys. Wenn ich dann von meinen zahlreichen „Zeitreisen“ zurückkehre, habe ich ein viel
größeres und komplexeres Verständnis für den zukünftigen Nutzer unseres Produktes.

Was haben Sie vor allem im Auge, wenn Sie sich an eine neue Produktidee wagen? 
Definitiv die Sicherheit und das Vergnügen des zukünftigen Benutzers.

Umreißen Sie bitte in kurzen Worten die Designsprache der Micro-Produkte:
Zuverlässig -– Sicher – Simpel – Funktionell – Bunt.

Er verwirklicht Träume, bei Micro auch seine eigenen: Seit seinem zwölften Lebensjahr ist Yannick Lissanda, Head of Micro Design Lab, begeisterter Micro-Fan. Seine Einkäufe hat er immer mit dem Micro Flex erledigt