Bücher: Unvergessene Geschichten
Bücher, für die wir uns in der Kindheit begeistert haben, behalten oft einen besonderen Platz in unserem Herzen. Denn sie beflügeln unsere Fantasie, öffnen Türen zu anderen Welten und Abenteuern. Sie vermitteln Werte wie Freundschaft, Mut und Nächstenliebe und bleiben ein Leben lang in unserer Erinnerung. Wir haben Menschen aus der Branche gefragt, welches Buch sie in ihrer Kindheit und Jugend am meisten begeistert, beeindruckt oder beeinflusst hat und welche Bücher sie heute mit ihren Kindern gemeinsam lesen.
Ein Buch, das mich weit über die Kindheit hinaus begeistert hat, ist „Mein Esel Benjamin“ von Hans Limmer. Das lag nicht nur daran, dass die Hauptfigur Susi auf dem Cover genauso aussah wie ich als Kind und ich mich folglich direkt mit ihr identifizieren konnte. Susi hatte auch den gleichen Freiheitsdrang – wir sind beide gerne von zuhause ausgebüxt. Mit jeder Lektüre wurde zudem mein Fernweh größer: Das Dorf am Mittelmeer, in dem die Erzählung spielt, hat mich stark an unsere Familienurlaube in Spanien erinnert.
Katja Meinecke-Meurer, Verlegerin Tessloff Verlag
Meine Tochter liebt die Bücher „Ein Mädchen
namens Willow“ von Sabine Bohlmann und die lustigen Erlebnisse von „Petronella Apfelmus“ von Sabine Städing. An Willow mag sie besonders, dass es sich um eine Fantasiegeschichte handelt, die sie immer weiterlesen möchte. Toll findet sie, dass es um Freundschaft geht, und die Kinder immer eine Lösung für die Probleme finden. Mein Sohn dagegen begeistert sich für „Die drei ???“.
Christian Vollmer, Leitung Vertrieb & Marketing, Fehn
In meiner Kindheit haben mich vor allem die Klassiker von Otfried Preußler wie „Die kleine Hexe“ und „Der kleine Wassermann“ nachhaltig begeistert und beeindruckt. Diese Geschichten haben nicht nur meine Fantasie angeregt, sondern auch Werte wie Freundschaft, Mut und das Gute im Menschen vermittelt. Diese Bücher lese ich nun auch meinen
eigenen Kindern vor. Es ist ein besonderes Erlebnis, die Begeisterung in ihren Augen zu sehen und gleichzeitig in meine eigene Kindheit zurückversetzt zu werden. Ein weiteres prägendes Buch meiner Jugend ist ein klassisches Märchenbuch, noch in altdeutscher Schrift, aus dem mir meine Oma immer vorgelesen hat. Dieses Buch bewahre ich bis heute wie einen Schatz aus meiner Kindheit auf. Es ist nicht nur eine Verbindung zu meiner Familie und meiner Vergangenheit, sondern auch ein Symbol für die Bedeutung von Traditionen und Erzählungen, die über Generationen hinweg weitergegeben werden.
Diese Geschichten sind für mich mehr als nur Erzählungen – sie sind ein wertvoller Teil meiner eigenen Identität.
Julia Graeber, Vorständin Vedes
Bei meinen Kindern im Kitaalter stehen die zeitlosen Klassiker „Das Dschungelbuch“ und „Die Schatzinsel“ gerade hoch im Kurs und sollen immer wieder vorgelesen werden. Dies sind zwei Titel der Reihe „Klassiker für Kleine“, die wir zur Buchmesse als Pappbilderbuch herausbringen. Der Text und die Illustrationen wurden altersgerecht angepasst und die in Reimen geschriebenen Geschichten verfangen auch in dieser vereinfachten Form. Meine Kinder sind von der spannenden Suche nach dem Piratenschatz ebenso begeistert wie von den Abenteuern, die der heranwachsende Mogli bei den Tieren im indischen Dschungel erlebt. Eines Tages werden sie sicher die Originalfassungen lesen wollen, die auch mich als Kind schon fasziniert haben!
Dr. Lambert Scheer, Geschäftsführer Coppenrath
Das Buch „Der Alchimist“ von Paulo Coelho hat mich in meiner Jugend beeindruckt, da es die Kraft von Träumen und den Mut zur Selbstverwirklichung vermittelt. Es ermutigt dazu, dem eigenen Herzen zu folgen und den eigenen Lebensweg zu finden, unabhängig von äußeren Erwartungen. Oft habe ich mich gefragt, wie die Geschichte anders hätte verlaufen können. Mit dem neuen Hörbuch „Lilumi“ von Eichhorn ist das heute möglich. Kinder können interaktiv ihre eigenen Geschichten gestalten, indem sie die im Buch enthaltenen Gegenstände und Charaktere individuell kombinieren.
Felix Stork, Group Director Marketing der Simba Dickie Group
Mich hat alles von Erich Kästner begeistert. Der Humor, die Nahbarkeit der Protagonisten und die Menschlichkeit waren dabei klar ausschlaggebend. Die erzieherischen Aspekte hat Kästner so verpackt, dass er als der liebe Onkel rüberkam, von dem man auch mal etwas annimmt. Mit meinen Kindern habe ich unzählige Bücher gemeinsam gelesen und vorgelesen. Aber eins noch viel viel öfter – „Die dumme Augustine“ von Otfried Preußler nämlich. Ein Klassiker, der in den 52 Jahren nichts an Aktualität verloren hat.
Britta Sieper, Geschäftsführung Puky
Die Bücher, die ich meinen drei Mädchen gerne vorgelesen habe, sind oft auch Lieblingsbücher aus meiner Kindheit. Die meisten davon wurden von Astrid Lindgren geschrieben. Ob Michel, Ronja, Pippi, Lotta oder Madita – ihre Kinder sind immer ausgeprägte Charaktere, die zu ihrer Meinung stehen und sich nicht verbiegen lassen. Einige Geschichten wie „Sonnenau“ sind extrem traurig, enden aber immer positiv. Als Erwachsener habe ich dann „Das entschwundene Land“ entdeckt, in der Lindgren ihre eigene Kindheit schildert, aus der sie ihre optimistische Lebenseinstellung bezogen hat.
Christian Ulrich, Sprecher des Vorstands der Spielwarenmesse eG
Mein Favorit ist Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf, da sie Kinder darin bestärkt, mutig und frech zu sein und ihrer Neugier zu folgen. Sie räumt jungen Mädchen eine unheimlich starke Rolle ein. Das ist großartig. Die Geschichte verbindet Eltern und Kinder, ist kindgerecht aber nicht kindlich geschrieben und stellt gesellschaftliche Normen humorvoll in Frage. Astrid Lindgren stellt in ihren Erzählungen zwar einen gewissen Zeitbezug her, bleibt in ihren Grundaussagen jedoch zeitlos und somit stets aktuell.
Stephan Schenk, Geschäftsführer Stapelstein
Ich erinnere mich noch sehr gut an die Geschichte „Der Regenbogenfisch“ von Marcus Pfister. Die Botschaft für mich, dass Besitz alleine nicht glücklich macht, sondern dass es Freude bereitet, Sachen mit anderen zu teilen, bleibt für mich eine zeitlose und wertvolle Aussage. Der Regenbogen war für mich lange ein beliebtes Malmotiv, ich habe ihn aber auch in allen Variationen und Materialien gebastelt.
Hannah König, Geschäftsführerin Stapelstein