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Branche: Spiele im Branchentrend

11. März 2023, 9:36

Auch an den Spieleverlagen, die als Spieleverlage e.V. im DVSI organisiert sind, sind die Auswirkungen von Energiekrise, Ukrainekrieg und Inflation im vergangenen Jahr nicht vorübergegangen, mit einem Minus von fünf Prozent in 2022 folgten sie dem Branchentrend. Mit einem Umsatzplus von mehr als 20 Prozent liegt das Umsatzniveau der Verlage allerdings immer noch um ein Fünftel über dem des Vor-Corona-Jahres 2019.

Die Spielebranche hatte 2022 mit Herausforderungen zu kämpfen. Zwar hätten sich die Lieferketten­probleme im Laufe des Jahres beruhigt, der Angriffskrieg Putins habe aber massiv auf die Konsumstimmung gedrückt. Durch die expoldierenden Energiepreise und die Inflation kämpfte der Einzelhandel im Frühjahr und Sommer mit einer großen Kaufzurückhaltung. Papierknappheit und drastisch steigende Papierpreise taten ihr Übriges. Die Preise konnten dennoch stabil gehalten werden. Obwohl sich das Verbraucherverhalten nach zwei Jahren Pandemie verändert hat, bleiben Gesellschaftsspiele im Trend. Im 4. Quartal des vergangenen Jahres zog das Geschäft mit Spielen und Puzzles wieder spürbar an.
„Brett- und Kartenspiele stehen weiterhin hoch im Kurs, auch international, weil sie Gelegenheit für Austausch, Spaß und soziale Interaktion bieten“, sagt Hermann Hutter (Huch Verlag), Vorsitzender des Branchenverbandes Spieleverlage e.V. In vielen Ländern ist das Angebot und die Nachfrage nach Spielen in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Belebt wird die Branche durch den intensiven Austausch zwischen den internationalen Verlagen und Autoren.
Reine Kinderspiele machen ungefähr ein Fünftel des Umsatzes aus, Familien und Erwachsenenspiele etwa ein Drittel. Bei Puzzles und Kartenspielen sind es je rund 15 Prozent. Nach Jahren des Booms bei den Escape-Spielen verloren diese in 2022 deutlich an Fahrt. Im Gegenzug gewannen Rätsel- und Krimispiele an Bedeutung. Nach den erheblichen Umsatzverlusten während der Coronazeit verzeichneten die stationären Geschäfte ein „Comeback“, der Onlinehandel musste Einbußen hinnehmen.
„Spiele sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Kultur. Sie bieten viele positive Aspekte für die Ent­wicklung der Menschen und der gemeinsamen Kommunikation. Gerade im digitalen Zeitalter leisten Spiele einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft,“ beschreibt Hermann Hutter das Thema Spiel. Diverse Aktivitäten von Organisationen und Verlagen unterstützen die weitere Entwicklung und den Zugang zum Spiel, das als Kulturgut die entsprechende politische Wahrnehmung und Unterstützung erfahren sollte.
Für 2023 rechnet die Branche wieder mit einem leichten Wachstum und will mit vielen neuen Innovationen und Spielideen punkten.

spieleverlage.com