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Branche – Qualitatives Wachstum zahlt sich aus

23. März 2020, 14:03

Michael Siebers alljährliche Tour d‘ Horizon gibt nicht nur einen Überblick über die Situation der Simba Dickie Group mit all ihren Marken und Tochtergesellschaften, sondern sie spiegelt die Lage der Gesamtbranche im wirtschaftlichen Kontext – perspektivische Ausblicke eingeschlossen. Insofern ist die Sieber‘sche Vormessepressekonferenz für Medienvertreter zu einer der wichtigsten Veranstaltungen zu Jahresbeginn avanciert.

Michael Sieber ist beileibe kein Pessimist, und sein „2019 war kein leichtes Jahr“ nimmt ihm jeder ab, wobei die Gruppe angesichts der schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine sehr gute Performance hingelegt hat wie CFO Manfred Duschl zu berichten weiß: „Die Simba Dickie Group konnte im Jahr 2019 einen konsolidierten Gesamtumsatz in Höhe von 702,3 Millionen Euro realisieren. Das ist gegenüber dem Vorjahr mit 616 Millionen Euro eine Steigerung von 14 Prozent.“ Der überwiegende Teil des beträchtlichen Umsatzzuwachses sei auf die Umsätze der Neuerwerbe im vergangenen Jahr zurückzuführen, so Duschl.
Die Gruppe hat den französischen Puppenhersteller Corolle und die US-amerikanische Gesellschaft Jada Group Inc. integriert. Die Umsätze dieser beiden Unternehmen flossen mit in die Bilanz 2019 ein. Aber auch ohne die Neuzugänge konnten die Fürther gegenüber dem Vorjahr mit einem Prozent leicht zulegen.
Noch beachtlicher sind diese Zahlen, wenn man bedenkt, dass die Simba Dickie Group es sich auf die Fahnen geschrieben hat, schwerpunktmäßig qualitativ zu wachsen. „Wir machen keine Umsätze um jeden Preis“, ließ Michael Sieber bereits 2018 verlauten. Der CEO ging damit einmal mehr einen Weg außerhalb der ausgetretenen Branchen-Pfade. Elder Statesman Michael Sieber hat die Ruhe weg, auch, was den Brexit und seine möglichen Auswirkungen angeht: „Mein Motto ist, Ruhe bewahren. Es werden sicherlich Wege gefunden, die einen ungehinderten Warenaustausch auch künftig stattfinden lassen.“

Auch wenn das Jahr 2019 „kein leichtes Jahr“ war, so sind die Mitglieder der Simba Dickie Group-Führungsriege zuversichtlich. Sie planen, den konsolidierten Gesamtumsatz um 3,2 Prozent zu steigern. Von li.n.re.: CFO Manfred Duschl, CEO Michael Sieber, COO Uwe Weiler

Die beiden Neuerwerbe im vergangenen Jahr, der französische Puppenhersteller Corolle und die amerikanische Jada Group Inc., haben maßgeblich zum Umsatzzuwachs der Simba Dickie Group beigetragen

Auf internationalem Parkett

Der internationale Anteil der Gruppe liegt bei etwa 72 Prozent. Die Hauptexportnationen waren 2019 Frankreich, die USA und Italien, UK steht immerhin an sechster Stelle im Ranking der Fürther. 2019 hat man dort die beiden Gesellschaften Smoby und Siso zusammengefasst und plant nun ein deutliches Wachstum. Sieber dazu: „Alle haben Angst vorm Brexit, wir gehen rein.“ Die interne Struktur der Gruppe zu optimieren, war eine der Kernaufgaben 2019. Ebenso die Integration der Marken, die peu à peu ins Portfolio der Gruppe einflossen.
Als eine der ersten stellte die Simba Dickie Group auch die Werkbank China in Frage. Waren es früher 80 Prozent an Waren, die dort produziert wurden, so sind es heute noch gerade mal 60 Prozent. Und man hält Ausschau nach alternativen Produktionsstandorten. Werke in Thailand, Vietnam und Bangladesch ermöglichen einen langsamen Ausstieg aus der weiter steigenden Lohn- und Transportkostenspirale in China.
„Bedenkt man“, so Manfred Duschl, „dass wir in einem weiterhin sehr schwierigen Marktumfeld mit Krisen in vielen Ecken der Welt arbeiten müssen, ist unsere Entwicklung als großer Erfolg zu werten.“

Man hat natürlich auch klug agiert. Durch die Umstellung des Russlandgeschäftes im Jahr 2018 von einer Tochtergesellschaft auf ein Distributionsmodell und durch die Insolvenzen bedeutender Marktteilnehmer wie beispielsweise TRU und Ludendo sind sehr große Umsatzanteile der Gruppe weggefallen. Sie können nicht von heute auf morgen kompensiert werden, obschon die Simba Dickie Group sich als Vorreiter in Sachen Vertikalisierung zeigt. Mittlerweile halten die Fürther 50 Prozent Anteile am schweizerischen Franz Carl Weber, der in seiner Blütezeit 50 Filialen hatte, heute sind es gerade mal 19. Und es ist kein leichtes Geschäft, Handel zu treiben. Wobei, das bekräftigt Florian Sieber, man auch beim „Franzki“ auf qualitatives Wachstum setze.

Planung und Investitionen 2020

Auch 2020 wird kein Spaziergang, das weiß man in Fürth. Wer weiß, was den Akteuren auf weltpolitischer Bühne noch so alles einfällt. Dennoch plant die Gruppe weitere Investitionen, die teilweise auf den in 2019 getätigten aufbauen.
Im vergangenen Jahr vollzogen die Fürther Investitionen in einer Größenordnung von 45 Millionen Euro. Vom Gesamtvolumen entfielen 15 Millionen Euro auf Investitionen in Werkzeuge für neue Produkte und Produktentwicklungen. Eine Schlüsselrolle nimmt sicherlich der Bau eines vollautomatischen Hochregallagers mit 13.000 zusätzlichen Palettenplätzen im Logistikzentrum der Gruppe am Standort Sonneberg/Thüringen ein sowie die Investitionen in die Erweiterung eines automatischen Kleinteilelagers, das dort bereits im Einsatz ist. Die Fertigstellung ist für Mitte 2021 geplant. Unter Umständen wird die Logistik von weiteren Tochtergesellschaften der Gruppe in Sonneberg abgewickelt werden. Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich auf 15 Millionen Euro. Ein kluger strategischer Schachzug, der die Schlagkräftigkeit, die Position und die Unabhängigkeit der Gruppe weiter stärken wird.
Und wie um das zu unterstreichen, plant man in Fürth, den konsolidierten Gesamtumsatz von 702,3 Millionen Euro im laufenden Jahr um 3,2 Prozent auf 725 Millionen Euro zu steigern. Das ist angesichts der gesamtwirtschaftlichen Lage sportlich, aber sicherlich mit kühlem Kopf kalkuliert. Die Mitglieder der Führungsriege der Simba Dickie Group gelten in der Branche und darüber hinaus weder als Traumtänzer noch als Hasardeure, sondern dank ihres weitsichtigen Agierens am Markt haben CEO Michael Sieber, Co-CEO Florian Sieber, COO Uwe Weiler und CFO Manfred Duschl die Gruppe mit den Jahren zum Branchenbarometer entwickelt, das nicht zum letzten Mal gegen den Trend eine steigende Kurve aufzeigen wird.