Branche: Kindergärten in Not
Kindergärten sind Orte, an denen die Grundsteine für eine gute Zukunft gelegt werden. Doch viele Einrichtungen kämpfen mit knappen Budgets und fehlenden Materialien. Umso wertvoller ist es, wenn Unternehmen Verantwortung übernehmen und damit die Kleinsten gezielt unterstützen.
Dass viele Kindergärten in Deutschland unter Personalmangel leiden, das Personal oftmals schlecht bezahlt und überlastet ist, die Gruppen überfüllt sind und die Räume in den Kindertagesstätten oftmals nicht für die Vielzahl an Kindern ausgelegt sind, ist kein Geheimnis. Doch es fehlt oftmals an finanziellen Mitteln, um die Gruppenräume kindgerecht und langfristig mit wertigem Spielmaterial oder Mobiliar auszustatten.

Leere Stadtkassen und Sparmaßnahmen tun ihr übriges. Somit sind viele Einrichtungen auf monetäre oder Sachspenden angewiesen, um den Kleinsten die Zeit im Kindergarten so schön wie möglich zu gestalten und ein sicheres Umfeld zu bieten. Denn wenn Kitas an Mobiliar sparen ist es oftmals auch eine Frage der Sicherheit: Bröckelnde Möbelecken, kaputtes Spielzeug oder wackelige Stühle stellen ein Sicherheitsrisiko dar und müssen schnellstens erneuert werden. Daher sollte möglichst auf haltbares Mobiliar und Spielware geachtet werden. Doch auch das ist letztlich eine Frage des Geldes.
Besonders Kindergärten aus kommunaler Trägerschaft sind häufig auf Fördervereine angewiesen. Die durch Spenden Dinge ermöglichen, die im normalen Haushaltsplan nicht vorgesehen sind, wie Ausflüge, Theaterstücke oder andere Aktionen, bei denen mehr als die üblichen Kosten einberaumt werden. TOYS-Redakteurin Janina Hamhaber hat sich umgehört und beim Kindergarten Don Bosco in Ötigheim (Landkreis Rastatt, Baden-Württemberg) nachgefragt, wie es um die finanziellen Möglichkeiten bestellt ist. Kindergartenleiterin Christiane Straube stellt klar: „Zuerst möchte ich betonen, dass der Träger in Ötigheim stets viel Geld für die Kitas in die Hand nimmt.“ Die Kriterien, wonach ein Kauf entschieden wird, sehen dabei wie folgt aus: „Die Leitungen der vier Kindergärten im Ort geben im Haushaltsplan vor, was benötigt wird. Dies suchen die Teams aus und der Träger genehmigt es.“ Hat der Kämmerer dann die Ware geprüft, darf geliefert werden.
Spielzeug wird häufig bestellt
„Zuerst wird natürlich Spielzeug, Bücher und Mobiliar angefordert. Theaterbesuche werden durch den Förderverein oder die Elternbeiratskasse finanziert, da dies Luxusartikel sind.“ Auch in Ötigheim gibt es einen Förderverein der kommunalen Kindertageseinrichtungen. Er heißt „Hand in Hand e. V.“, und sorgt regelmäßig dafür, dass den Kindern bestimmte Spielwaren, Kasperletheater oder im Sommer auch Eis als Erfrischung zur Verfügung gestellt wird. All dies passiert nur durch ehrenamtliches Engagement und wäre ohne dieses nicht finanzierbar.
Wunsch nach längerer Haltbarkeit
Zu den Distributionswegen für Spielwaren oder Mobiliar im Kindergarten äußert sich Christiane Straube zufrieden: „Seit geraumer Zeit haben wir einen festen Anbieter, der uns gewissenhaft beliefert.“
Allerdings bemängelt die erfahrene Leiterin den Preisanstieg und die Qualität der Waren. „Leider sind die Preise derart gestiegen, dass in letzter Zeit von unserer Seite Artikel gestrichen werden mussten.“ Sie waren letztlich nicht mehr finanzierbar. „Auch die Qualität hat sich leider in den meisten Bereichen verschlechtert. Dies bemerkt man insbesondere an der Haltbarkeit. Vor allem beim Holzmobiliar, das meistens überteuert ist und schnell kaputt geht.“
Plastik ist keine Alternative
Dennoch stehen Qualität und Haltbarkeit an erster Stelle. „Da wir aber gute Qualität wollen, bestellen wir weiterhin Holzprodukte und wenig plastikbasierte Produkte, auch wenn Holz deutlich teurer ist.“ Zu den Mindestanforderungen der Produkte sagt die Leitung der Kindertageseinrichtung: „Die Produkte sollten mindestens 15 Jahre halten.“
Die Spielwarenbranche ist gefragt
Doch wie sehen sich die Unternehmen in der Verantwortung und wie reagiert die Spielwarenbranche darauf?
Für Händler und Produzenten der Spielwarenbranche ergibt sich hier eine konkrete Verantwortung – und eine Chance.
Denn viele Unternehmen sitzen auf Lagerbeständen: Ob Musterexemplare, Auslaufmodelle, Messeware, Retouren oder Restposten, die nicht mehr in den Handel gelangen. Was wirtschaftlich abgeschrieben ist, kann pädagogisch einen enormen Wert darstellen, wenn es dort zur Verfügung gestellt werden kann, wo es am dringendsten gebraucht wird: Nämlich in den Kindertagesstätten!
Eine gut koordinierte Sachspende ist nicht nur ein Beitrag zur frühkindlichen Bildung, sondern auch ein starkes Signal für gesellschaftliches Engagement. Gerade in einer Branche, deren Produkte die Entwicklung von Kindern maßgeblich beeinflussen, gewinnt Corporate Social Responsibility zunehmend an Bedeutung – sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung als auch in der Markenbindung.
Wer heute spendet, investiert in morgen
Bildung, soziale Gerechtigkeit und ein positives Markenimage: Das alles könnten positive Faktoren für Spender sein. Und sie würden gezielt dort helfen, wo sie am dringendsten gebraucht werden.
Auch der Kindergarten Don Bosco ist dankbar für eine großzügige Spende für die Außenanlage und das jährliche Gartenprojekt der Einrichtung. Mit ihrer umfangreichen Bewerbungsmappe und ihrem Engagement für die Kinder konnte der Kindergarten überzeugen und freut sich über eine Sachspende von Pflanzen, Gartengeräten, diversen Hochbeeten und Blumenerde im Wert von 2600 Euro.
Dies zeigt, wie wichtig es ist, als Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Gespendet wurden die Gegenstände von der Daimler Truck AG. Denn sie hat einen Förderfonds errichtet, der nicht nur vom Unternehmen selbst, sondern auch von den Mitarbeitern gestützt wird. ProCent ist ein Förderfonds und eine Idee des Konzernbetriebsrates, die von der Unternehmensleitung und dem Konzernsprecherausschuss der leitenden Angestellten als eine Säule des gesellschaftlichen Engagements von Mercedes -Benz unterstützt und gefördert wird. Das hohe Interesse an der Initiative und die vielen positiven Rückmeldungen sind für Belegschaft und Unternehmen eine wertvolle Bestätigung des gemeinsamen Handelns.
ProCent beweist, dass mit vielen kleinen Beiträgen Großes bewegt werden kann. Denn Mercedes-Benz-Mitarbeiter*innen spenden freiwillig die Cent-Beträge der monatlichen Netto-Entgeltabrechnung. Für jeden gespendeten Cent legt das Unternehmen einen weiteren Cent oben darauf und verdoppelt somit die Summe.
Der Erlös kommt gemeinnützigen Projekten im In- und Ausland zu Gute, die ausschließlich von der Belegschaft vorgeschlagen werden. Die Schwerpunkte der Projektförderungen liegen in den Bereichen Kinder- und Jugendhilfe, karitative Themen, Behindertenhilfe sowie im Umwelt- und Naturschutz.