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Branche: BDKH – Best in Baby Business

24. Mai 2023, 13:36

2013 gründeten sieben namhafte deutsche Hersteller von Markenprodukten aus der Babyausstattungs-Industrie den Bundesverband Deutscher Kinderausstattungs-Hersteller e. V. (BDKH) als ersten Interessenverband für Hartwarenprodukte im deutschsprachigen Raum. Zum zehnjährigen Bestehen sprach Ulrica Griffiths von der Agentur Griffiths Consulting mit Michael Neumann, dem Geschäftsführer des BDKH, über Meilensteine, Projekte und den weiteren Weg.

Was war denn der Grund dafür, 2013 den BDKH zu gründen?

Heute kaum mehr vorstellbar, aber vor zehn Jahren gab es in unserer Branche keinen aktiven Interessenverband und wenig Austausch untereinander – wie es in vielen anderen Branchen bereits eine Selbstverständlichkeit war. Damit gab es auch kein Sprachrohr für gemeinsame Interessen. Wir – eine kleine Gruppe von Gleichgesinnten verschiedener Hersteller – fanden, dass es wichtig sei, auch unsere Werte nach außen zu tragen, zu klassischen Branchenthemen, aber auch zu gesellschaftlichen Fragen. Wir haben mit dem BDKH eine solche Plattform geschaffen. Damals noch als kleine Gruppe sind wir über die Jahre gewachsen.

Was macht der Verband konkret? Bleibt es beim Austausch oder entstehen da gemeinsame Projekte oder Initiativen?

Wir haben die Kommunikation innerhalb der relevanten Stakeholder aus dem Bereich Babyausstattung maßgeblich gefördert und mitgestaltet. Das gilt übrigens nicht nur für die Herstellerseite. Auch andere wichtige Marktteilnehmer wie beispielsweise die Koelnmesse als Veranstalter der weltweiten Leitmesse Kind + Jugend und die renommierte Kanzlei Oppenhoff sind uns als Fördermitglied verbunden und bereichern unser Netzwerk.

Michael Neumann, seit 2020 Geschäftsführer des BDKH

Ich denke wir können stolz darauf sein, dass wir diesen lebhaften Austausch innerhalb unserer kleinen Branche in den vergangenen zehn Jahren mit begrenzten Ressourcen gestaltet haben. Neben dem Austausch verfolgen wir natürlich auch Projekte und Initiativen. Ich möchte ein Beispiel herausgreifen: Zusammen mit unserem Fördermitglied Fokus Kind Medien und dem Kooperationspartner Babywelt – heute Babini – hat der BDKH mit „BabyShops.de“ eine in Deutschland bislang einzigartige Plattform der Babybranche geschaffen. Damit werden einerseits der stationäre und regionale Fachhandel und andererseits auch junge Familien unterstützt, die auf einer Homepage alle Händler, Hersteller und Dienstleister finden, die sie ab der ersten Schwangerschaft brauchen.

Auf welche Meilensteine blickt der Verband zurück?

Da fällt mir etwa unsere Reaktion während der Corona-Pandemie ein. Eine Ausnahmesituation, die von physischer Isolation, Lockdowns und großen Sorgen in der Babyausstattung geprägt war. Gerade da war der Austausch unter unseren Mitgliedern wertvoll wie nie. Wir haben regelmäßige digitale Formate angeboten, die in dieser schwierigen Phase dankbar angenommen wurden. Und natürlich haben wir uns als Branchenvertretung auf verschiedenen Ebenen dafür eingesetzt, dass der Babyausstattungs-Fachhandel als systemrelevant anerkannt wird.
Aber auch unsere Angebote zur branchenspezifischen Wissensvermittlung – etwa zu den Veränderungen in der Handelslandschaft, die Updates zu rechtlichen Neuerungen und digitalen Entwicklungen, zu Fragen der Nachhaltigkeit – haben wir über die Jahre weiter ausgebaut, so dass wir im zehnten Jahr unseres Bestehens mehr denn je anbieten können. Sie liefern unseren Mitgliedern einen echten Mehrwert. Übrigens profitieren auch werdende und junge Familien von unseren umfassenden Trendreports zur Baby- und Kinderausstattung, die wir ab diesem Jahr zweimal jährlich veröffentlichen.

Wie ist der BDKH auf europäischer Ebene vernetzt?

Wir sind eingebunden in eine europäische Dach-Organisation, die European Nursery Products Confederation (ENPC). Da haben sich die Länderverbände verschiedener großer europäischer Märkte zusammengeschlossen. Der Beitrag des ENPC ist in erster Linie die aktive Arbeit in den entsprechenden Gremien bei der Entwicklung von Sicherheitsstandards, also EN-Standards oder ISO-Standards. In solchen Gremien arbeiten dann die Experten aus unserer europäischen Organisation mit, denn der Gesetzgeber hat keine Experten für Kindersicherheit. Die finanzielle Unterstützung der ENPC ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Wirkens. Auf dieser Ebene wird viel für die europäischen Interessen getan. Das mag auf den ersten Blick nicht gleich sichtbar sein, ist jedoch auch für unsere deutschen Hersteller eminent wichtig.

Welches Projekt steht beim BDKH aktuell im Fokus?

Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, auch neue und kleinere Start-ups zu unterstützen und in den BDKH zu holen. Denn sie bereichern mit ihrem offenen, frischen Blick unseren Austausch. Von ihnen können die „alten Hasen“ der Branche ebenso profitieren wie umgekehrt. Wir bieten deshalb eine sogenannte „Schnuppermitgliedschaft“ an und helfen Gründern dabei, die Strukturen und Mechanismen unserer sehr speziellen Branche kennenzulernen. Die schnelle Anbindung an unser Netzwerk, etwa über die Teilnahme an den BDKH-BranchenTalks helfen ihnen und ihren Teams dabei, sich schneller in der Welt der Babyausstattung zurechtzufinden.

Und was sind die Next Steps?

Wir wollen natürlich weiter wachsen. Wir sind eine überschaubare Branche, die viele kleine und mittelgroße Unternehmen hat. Da gibt‘s schon noch Potenzial. Und mit jedem neuen Mitglied oder Fördermitglied erweitern sich der Erfahrungschatz, die potenziellen Synergien und unser Gewicht als Sprachrohr der Branche auch gegenüber den politischen Entscheidungsträgern.
Die Branche verändert sich im Moment dramatisch in ganz vielen Aspekten. Dabei sind die großen Herausforderungen und Veränderungen im Marktumfeld zu suchen. Das Konsumverhalten der Konsumenten ändert sich, dementsprechend auch die Costumer Journey. Die Handelsstrukturen wandeln sich. Im Fachhandel ist der Konsolidierungsprozess sicher noch nicht abgeschlossen. Da wird noch Spreu von Weizen getrennt. Und an D2C wird kein Hersteller vorbeikommen: auf Dauer sich selber zu vertikalisieren und das als ein Standbein der eigenen Vertriebs- und Marketingaktivitäten zu sehen und sich nicht mehr rein auf den Handel zu verlassen. Das heißt nicht, sich als Gegner des Handels zu sehen. Ganz im Gegenteil: Der Handel braucht die Marke, die Marke braucht auch ganz bestimmt den Handel und tut gut daran, ihn zu unterstützen. Und darüber sollten Hersteller sich frühzeitig informieren. Das können sie beim BDKH.

bdkh.eu


Von Autositz bis Zahnungshilfe

Vor zehn Jahren entstand erstmals ein Branchenverband für die Kinderausstattung. Von Anfang an war es das zentrale Ziel des BDKH, die Sicherheits- und sozialen Standards bei der Herstellung von Kinderprodukten zu verbessern und sich für eine kinderfreundlichere Gesellschaft einzusetzen.
Heute vereint der Verband international agierende Konzerne, mittelständische Unternehmen und Start-ups, die ihren Sitz oder eine Vertriebsstruktur in den deutschsprachigen Ländern haben und dort einen signifikanten Umsatz erwirtschaften. Die Unternehmen decken die gesamte Bandbreite hochwertiger Hartware ab: Kinderwagen, Autokindersitze, Hochstühle, Möbel, Textile Ausstattung, Wickeltaschen, Hygiene- & Badeprodukte, Food, Babyspielzeug, Schlafumgebung, Stillen, Schwangerschaft & Wochenbett, Outdoor & Reise, Fahrradzubehör, Babytragen sowie Babyphones.
Neben den Herstellern steht der BDKH auch Fördermitgliedern offen, die als branchenrelevante Akteure oder Organisationen im Bereich Kinder- und Familienhilfe, Kindersicherheit und -gesundheit, Messe, Marktforschung oder Medien tätig sind. Sie gestalten mit ihrem vielfältigen Input den lebhaften Austausch innerhalb des Industrieverbands mit. Im Fokus des BDKH stehen Wissensvermittlung, Networking und Kooperationen im Rahmen der Compliance. Die überwiegend virtuellen Treffen sind persönlich, freundschaftlich und frei von Konkurrenzdenken.
Dem aktuellen Vorstand des BDKH gehören Dr. Alessandro Zanini, Dr. Robert Gietl, Oliver Beger, Silvia Emge, Heidi Schäfer und Oliver Mecky an. Die Jubiläumsveranstaltung zum zehnjährigen Bestehen findet am 20. Juli in Köln statt.