Branche: 10 Impulse für kreative Themenfindung in Unternehmen

28. Juni 2025, 15:40

Content ist mehr als Text und Bild. Content ist das, was ein Unternehmen sichtbar, spürbar und erlebbar macht. Er informiert, unterhält, inspiriert. Er erklärt, warum eine Marke mit ihren Produkten für die Käufer*innen einen Nutzen bietet – und er verkauft. Gerade in der Spielwarenbranche, in der Emotionen, Geschichten und Erlebniswelten zentral sind, ist guter Content ein echtes Ass im Ärmel. Aber wo kommt all dieser Content her? Und wie gelingt es, laufend neue, relevante Ideen zu generieren – ohne sich im Kreis zu drehen? Wirklich guter Content basiert auf guten Ideen. Und die entstehen nicht zufällig.

Hier sind zehn erprobte Impulse, mit denen die Content-Findung im Unternehmen garantiert in Schwung kommt – praxisnah, machbar und mit Spaß an der Sache.

1. Zielgruppen verstehen: Personas entwickeln

Wer seine Zielgruppen genau kennt, trifft mit seinen Inhalten ins Schwarze. Daher sollte man bei der Content Findung realistische Personas – zum Beispiel junge Eltern oder spielbegeisterte Kinder entwickeln. Eine der wichtigsten Fragen: Wo liegen die Herausforderungen und Probleme, die sogenannten Pain Points, der Zielgruppe? Wenn diese erkannt und genau beleuchtet werden, kommt man sehr schnell auf guten Content. Diese Profile sollten regelmäßig aktualisiert werden. So bleibt der Content auf der Höhe der Zeit.

2. Die internen Expert*innen fragen

Der Kundenservice hat oft wertvolle Insights aus erster Hand. Wer täglich mit Kund*innen spricht, weiß genau, wo der Schuh drückt. Daher gilt es regelmäßig zu fragen: „Was wird häufig gefragt?“ oder „Was sorgt für Missverständnisse?“ Daraus entstehen Themen, die wirklich relevant sind – und aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden können. Auch Kolleg*innen aus der Entwicklung, dem Einkauf oder dem Qualitätsmanagement können überraschende Anregungen geben. Hier entstehen oft Blickwinkel, die frische Ideen und neue Formate ermöglichen.

3. Planen mit Anlässen: Highlights im Kalender

Saisonale Ereignisse verknüpfen (zum Beispiel Schulanfang, Weltkindertag, Weihnachten) mit Produkten oder Markenbotschaften. Auch andere Thementage wie „Tag des Spiels“ oder „Internationaler Puzzletag“ eignen sich hervorragend, um Geschichten zu platzieren. Tools wie der OMR-Themenplaner oder HubSpot helfen bei der Struktur. Ein durchdachter Redaktionsplan spart nicht nur Zeit, sondern schafft Raum für kreative Freiheiten und spontane Aktionen.

4. Die Community einbinden

Nutzer-generierter Content (User Generated Content) ist authentisch und ressourcenschonend. Daher sollten Kund*innen aktiv in Form von Mitmachaktionen oder Gewinnspielen um Inhalte gebeten werden: Bastelideen mit den Produkten, Erfahrungsberichte, kurze Clips. Solche Inhalte sind nicht nur glaubwürdig, sie zeigen auch, wie die Produkte im echten Leben verwendet werden – ideal für Social Media und Website. Gleichzeitig wird die Bindung zur Fan-Community gestärkt.

5. Alte Schätze neu denken: Content-Recycling

Ein Blick ins Archiv lohnt sich: Blogbeiträge, FAQs, Produkttexte oder Pressemitteilungen lassen sich mit aktuellem Spin oder in neuen Formaten wiederverwerten. Vielleicht wird aus einem Text ein Reel oder aus einer Checkliste eine Infografik. Denn ein Thema kann auf viele Arten erzählt werden: als Liste, How-to-Video, Interview, Quiz oder Mini-Serie. Der Perspektivwechsel bringt neuen Content – und spart Ressourcen.

6. Keyword-Recherche für neue Ideen

Was interessiert die Zielgruppe gerade? Tools wie Ubersuggest, Answer the Public oder Google Trends zeigen Suchanfragen und liefern Inspiration – garantiert mit Relevanz. Auch hilfreich: Fragen, die Google automatisch vorschlägt oder die „Ähnliche Fragen“-Box. Die Recherche bringt nicht nur neue Themenideen, sondern zeigt auch, wie die Zielgruppe denkt, spricht – und sucht. Das hilft dabei, Inhalte so zu formulieren, dass sie gefunden werden.

7. Agendasurfing: Von der Konkurrenz lernen

Was machen Wettbewerber oder andere Branchen gut? Hier geht es nicht um das Kopieren, sondern um Inspiration. Welche Lücken gibt es? Welche neuen Perspektiven? Agendasurfing hilft, aktuelle Themen frühzeitig zu besetzen oder sie bewusst anders zu erzählen. Dabei sollten relevante Fachmedien, Verbände oder Trendscouts verfolgt werden. Besonders im schnelllebigen Spielwarenmarkt lohnt sich ein regelmäßiger Blick über den Tellerrand.

8. Kreativitätstechniken nutzen

Auf Methoden wie ABC-Listen oder die „Anti-Ideen-Methode“ setzen. Besonders effektiv: eine Content-Taskforce aus Mitarbeitenden unterschiedlicher Unternehmensbereiche etablieren, die sich regelmäßig trifft – das bringt Ideenvielfalt und lässt über den Tellerrand hinausblicken.

9. ChatGPT & Co. als Sparringspartner

KI-Assistenten für neue Impulse gezielt zur Ideengenerierung nutzen. Unternehmen können sich Gliederungen, Formate oder Headlines vorschlagen lassen und vorhandene Ideen auf Relevanz und neue Perspektiven überprüfen.
Wichtig: KI ersetzt nicht den menschlichen kreativen Funken, aber sie hilft, ihn zu entfachen oder weiter zu befeuern. Das kann als zusätzlicher Impuls im Ideenprozess genutzt werden.

10. Die Produkt-Journey erzählen

Die Customer-Journey kennt jeder. Aber wird auch gezeigt, was hinter den Produkten steckt? Vom Material über die Herstellung bis zur Nutzung im Alltag. Eine solche Story schafft Nähe, Vertrauen und Markenbindung. Besonders in der Spielwarenindustrie sind Herkunft, Sicherheit und Emotion zentrale Faktoren.
Fazit: Content-Findung ist kein Hexenwerk, sondern Struktur kombiniert mit Mut. Gute Ideen entstehen selten am Schreibtisch – sie kommen beim Joggen, Kochen oder im Gespräch. Oft hilft alles zu notieren, was einem einfällt, ohne es zu bewerten. Manches wird erst später nützlich. Und manchmal braucht eine gute Idee einfach nur den richtigen Zeitpunkt.

uhlmann-pr.de


Solveig Dülfer, Senior-Beraterin Uhlmann PR

Solveig Dülfer ist Senior-Beraterin bei der Agentur Uhlmann PR. Diese hat sich mit dem Claim „Wir kommunizieren Werte“ vor 14 Jahren als eine der ersten Kommunikationsagenturen im deutschsprachigen Raum auf Werte-Themen spezialisiert. Zu ihren Kunden gehören Schleich, Ravensburger, Europa Hörspiele und Zapf Creation. Uhlmann PR fokussiert sich auf Angebote und Produkte, die einen nachhaltigen Mehrwert bringen und Unternehmen, die ihre gesellschaftliche Verantwortung ernst nehmen. Mit einem Blick von außen und kreativen Prozessen unterstützt die Stuttgarter Agentur Unternehmen unterschiedlicher Branchen unter anderem bei der Content-Findung und Entwicklung. Schwerpunkt der Agentur ist die Konzeption und Umsetzung von kreativen Kommunikationsmaßnahmen für die Familienzielgruppe in Earned-, Owned- und Paid-Medien.