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Die Bedeutung des stationären Einzelhandels am Beispiel von Bababoo and friends

25. Januar 2023, 9:48

Die Erkenntnis, dass die Pandemie und der anhaltende Ukraine-Krieg den stationären Einzelhandel beeinflussen, ist nicht neu. Doch dass jemand in genau dieser Zeit eine exklusive Marke ausschließlich mit dem stationären Einzelhandel launcht und an dieser Vertriebsstruktur trotz aller Herausforderungen festhält, überrascht. Ein Grund mehr für ein Gespräch mit Stefano Orowitsch, Gründer der Spiel- und Lesewelt Bababoo and friends, Ute Lingen, Inhaberin der „Buch- und Spiel-Kiste“ und den Eigentümerinnen der Perlentaucher, über die Bedeutung des stationären Einzelhandels zu führen.

Im Gespräch: Britta Mayer (links) und Ute Lingen (ganz rechts)

Was zeichnet Ihrer Meinung nach „einen erfolgreichen stationären Einzelhandel“ aus?
Britta Meyer, Perlentaucher: Es sind Emotionen, die geweckt werden müssen. Dafür bedarf es eine eigene Begeisterung und damit einhergehend eine authentische Beratung. Es fängt mit einem einladenden Schaufenster an und hört mit einer liebevollen Verabschiedung auf.

Wie können Unternehmen Händler:innen in den aktuellen Zeiten besser unterstützen?
Ute Lingen: Bababoo and friends ist ein sehr schönes Beispiel für eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Eine Marke, bei der wirkliches Interesse an Zusammenarbeit und inhaltlichem Austausch mit dem Fachhandel besteht. Diese Wertschätzung und die daraus resultierenden Vorgehensweisen bieten eine gute Basis für eine langfristige Geschäftsbeziehung, von der alle profitieren.
Stefano Orowitsch: Unser Ziel ist es, unseren Handelspartner:innen einen klaren Mehrwert und zukunftsweisende, praxisorientierte Lösungen für aktuelle Fragen und Herausforderungen zu bieten. Bababoo and friends unterstützt zum Beispiel mit starken PoS-Materialien zur Inszenierung der Fläche und durch emotionalen und individuellen Content für Social Media-Auftritte für unsere Partner*innen. Uns ist es wichtig, stets einen persönlichen Austausch zu führen und ganz individuell über Wünsche, Bedürfnisse und Lösungen zu sprechen, weil Einzelhandel nicht gleich Einzelhandel sein muss.

Was hindert Händler:innen Ihrer Meinung nach daran, sich auf neue Marken einzulassen?
Ute Lingen: In den vergangenen Jahren ist vielen das Bewusstsein verloren gegangen, dass der stationäre Handel so viel mehr bieten kann als das Internet. Wir beobachten, dass viele versuchen, mit dem digitalen Angebot mitzuhalten und sind durch einen spürbaren Druck auch seitens der Industrie und Werbung antriebslos geworden. Wir erleben, dass viele zu sehr aus genau diesem Druck einkaufen statt auf ihr Bauchgefühl zu hören. Denn häufig ist weniger deutlich mehr.

Wie müssten sich Geschäfte aufstellen, um trotz Online-Shopping weiterhin zu bestehen?
Stefano Orowitsch: Das Wichtigste ist, sich auf all das zu konzentrieren, was das Internet nicht leisten kann: das Anfassen der Ware, das Erlebnis und die Darstellung vor Ort.
Ute Lingen: Bei Bababoo and friends ist genau das spürbar: Jede einzelne Spielsache, jedes Buch ist mit so viel Freude und Liebe entwickelt worden. Es sind die großartigen Charaktere, die Farben, die Formen, das Material und die vielen kleinen wundervollen Details, die Bababoo and friends für mich besonders machen. Eltern, Kinder und auch ich als Händlerin bekomme ganz schnell einen Bezug zu den einzelnen Figuren. Es ist nicht einfach ein Steckturm, sondern Walmädchen Wilma, die mit ihrem roten Schwimmreifen auf den Wellen schwimmt. Jede einzelne Spielsache erzählt eine Geschichte, es ist eine Holzspielsache, die durch gemeinsames Betrachten, Spielen und Erzählen lebendig wird. So bringt es einfach große Freude Bababoo and friends zu empfehlen und direkt am Regal Geschichten zu erzählen.

Warum hält Bababoo and friends trotz der Online-Konkurrenz an dem stationären Handel fest?
Stefano Orowitsch: Lassen Sie mich die Gegenfrage stellen. Warum nicht? Wir leben in einer Zeit, in der viele glauben, dort glücklich zu werden, wo sich die meisten Leute in die Schlange stellen. Meiner Meinung nach, ist der Online-Wettbewerb nicht stark, sondern entweder übermächtig oder unrentabel. Daher arbeiten wir an zahlreichen innovativen Wegen, um in Synergie mit ausgewählten Fachhändler*innen unser Durchsetzungsvermögen zu beweisen. Da bei uns auf Worte Taten folgen, sind wir von der hohen Nachfrage des Handels nicht überrascht worden. Unser Ziel besteht auch weiterhin in 2023 darin, die Popularität