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BDKH: Kompass und Lotse

6. September 2023, 13:09

Die Sektkorken zum 10. Jubiläum des BDKH knallten genau dort, wo auch 2013 schon die sieben Gründungsmitglieder angestoßen hatten – in der Kanzlei Oppenhoff in Köln.

Von namhaften deutschen Herstellern von Markenprodukten aus der Babyausstattungs-Industrie vor zehn Jahren gegründet – darunter Dorel Juvenile, Lässig, Rotho Babydesign, PEG und Chicco/Artsana – hat der Bundesverband Deutscher Kinderausstattungs-Hersteller e. V. (BDKH) als erster Interessenverband für Hartwarenprodukte im deutschsprachigen Raum heute einen festen Platz in der Branche. Die Mitglieder des Bündnisses hatten es sich von Anfang an zum Ziel gesetzt, die Sicherheits- und sozialen Standards bei der Herstellung von Kinderprodukten zu verbessern und sich für eine kinderfreundlichere Gesellschaft einzusetzen. Kurz nach der Gründung des Verbands wurde die Endverbraucher-Initiative „Kleine Helden leben sicher“ für gezielte Informationskampagnen ins Leben gerufen.
Heute hat der Verband 21 Mitglieder und Schnuppermitglieder sowie sechs Fördermitglieder. Dabei handelt es sich sowohl um große Namen der Branche als auch um familiengeführte Unternehmen, Start-ups und Branchenakteure. „Wir haben wirklich etwas geschafft für unsere Branche, vor allem mehr Austausch und Kommunikation untereinander. Am Ende geht es darum, dass Menschen mit Menschen reden.“ So begrüßte Michael Neumann, Mitgründer und Geschäftsführer des Verbands die Gäste per Videobotschaft.

Zehn Jahre BDKH waren für Mitglieder und Gäste ein Grund zu feiern
Der Vorstand des BDKH (v.l.n.r.): Oliver Mecky (Allison), Silvia Emge (Rotho Babydesign), Dr. Robert Gietl (PEG/Peg Perego), Vorstandsvorsitzender Dr. Alessandro Zanini (Recaro Kids), Oliver Beger (tfk/Trends for Kids) und Heidi Schäfer (Lansinoh)

Zwei Keynote Speaker, Andreas Riekötter, Geschäftsführer der IFH Media Analytics in Köln, und André Schulz, Geschäftsführer der KB&B Family Marketing Experts aus Hamburg, vermittelten den Gästen in ihren Vorträgen interessante Insights zur Kinderausstattungsbranche im Wandel der Zeit und den Versuch einer Definition, was Familien heute ausmacht. „Die vergangenen zehn Jahre waren voller Veränderungen, von Schnelllebigkeit, hoher Dynamik und kurzen Halbwertszeiten geprägt“, so Handelsexperte Andreas Riekötter. Andererseits sei die Kinderausstattungsbranche „eine Branche, die für Beständigkeit steht. Für gemeinsame Leitlinien, eine gemeinsame Werteorientierung. Der BDKH war aus meiner Wahrnehmung heraus so etwas wie ein Kompass und Lotse“. Die letzte Dekade sei alles andere als einfach gewesen. In einer Zeit der Krisen brauche es umso mehr Verbände als Interessensvertretungen, betonte Riekötter. Am Beispiel von drei Kernthemen – Digitalisierung, Social Media-Plattformen und dem Wunsch nach Nachhaltigkeit – beschrieb der Informatiker und Betriebswirt ein Jahrzehnt des Wandels, der Herausforderungen, aber auch der Chancen.

Michael Neumann, Mitgründer und Geschäftsführer des BDKH

André Schulz stellte die Frage „Wer oder was sind Familien?“ an den Beginn seines Impulsvortrags – und antwortete gleich selbst: „Es sind vor allem viele.“ Rund 40 Millionen Menschen, das heißt, fast die Hälfte der deutschen Bevölkerung lebe in Familienverbünden. Dazu komme, dass diese Familien heute heterogener denn je seien. Wie soll die Kinderausstattungsbranche eine so vielfältige Zielgruppe also wirksam ansprechen? Hierzu stellte er eine spezielle „Familienmarketingformel für den maximalen Erfolg“ vor. „Wenn wir versuchen, Familien ein wenig nach ihren Bedürfnissen zu segmentieren und nach verschiedenen Lebensstilen einzugruppieren, kommen wir sehr schnell auf unterschiedliche Konsummuster“, erklärte Schulz. Was uns im Handel leite, sei die Vorstellung, wie die Zielgruppe leben wolle, so Schulz. „In unserer Multioptions-Gesellschaft können wir selbst entscheiden. Aber immer dann, wenn wir ganz viele Optionen haben, gibt es viel Unsicherheit. Wir brauchen Orientierung. Die Frage des Lebensstils ist immer eine Frage, wie wir – auch mithilfe von Produkten – leben möchten. Es ist daher sinnvoll zu erkennen, welche Lebensstile ich mit meinem Produkt ansprechen will.“

bdkh.eu