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Little Place: Entwicklungsförderung im Schlaf

26. März 2024, 12:31

Bis zu 40 Prozent aller Säuglinge weisen laut aktueller Forschung eine lagerungsbedingte Schädelasymmetrie auf, die in vielen Fällen mit einer sogenannten Helmtherapie behandelt werden muss. Das heißt, das Baby muss über einen Zeitraum von sechs Monaten 23 Stunden am Tag eine Kopforthese zu tragen. Um dieser Verformung und der langwierigen Therapie vorzubeugen, haben der Kinderneurochirurg Prof. Dr. med. Tilmann Schweitzer und der Kieferchirurg Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Christian Linz in Kooperation mit Julius Zöllner das  innovative Lagerungssystem Little Place entwickelt.

Die Zahl lagerungsbedingter Kopfdeformationen bei Säuglingen hat sich in den letzten Jahren vervielfacht. „Bis zu 40 Prozent aller Säuglinge weisen laut aktueller Forschung ein- oder beidseitige Abflachungen des Hinterkopfes auf“, so Tilmann Schweitzer. Diese Entwicklung ist vermutlich auf die Empfehlung der American Association of Pediatrics aus dem Jahr 1992 zurückzuführen , wonach Säuglinge in ihren ersten Lebensmonaten ausschließlich auf dem Rücken liegen sollten, wenn sie länger unbeaufsichtigt sind. Christian Linz erklärt: „Das ist eine absolut sinnvolle Maßnahme, denn Neugeborene können ihren Kopf noch nicht richtig drehen. Lässt man sie unbeaufsichtigt in Bauch- oder Seitenlage liegen, erhöht dies das Risiko des plötzlichen Kindstodes. Mittlerweile wird diese Empfehlung weltweit befolgt und hat nachweislich zu einer signifikanten Reduktion kritischer Vorfälle geführt.“

Schweitzer ergänzt: „Diese konsequente Rückenlage führt gleichermaßen zu einer deutlichen Zunahme der sogenannten Schädelasymmetrien. Denn der Hinterkopf eines Säuglings ist nach der Geburt noch zu weich und gewissermaßen verformbar und sollte daher keinem einseitigen permanenten Druck ausgesetzt werden.“ Eine gängige Behandlungsmethode ist es, den Kopf der Kinder präventiv und gegebenenfalls auch mit Hilfe spezieller Kissen zu entlasten. Doch das ist problematisch: Kissen oder Lagerungshilfen können verrutschen und so nur eingeschränkt wirksam sein. Darüber hinaus erhöhen Kissen in der Nähe eines Neugeborenen wiederum das Risiko eines Verschlusses der Atemwege, weshalb die Deutsche Gesellschaft für Schlafmedizin in ihrer Leitlinie „Plötzlicher Säuglingstod“ explizit von solchen beweglichen Teilen im Säuglingsbett abrät.

Dieses Dilemma bereitete Tilmann Schweitzer und Christian Linz lange Zeit Kopfschmerzen. Doch schon bald hatten sie eine Idee: Was wäre, wenn es eine spezielle Liegeunterlage gäbe, die den Druck auf den Hinterkopf optimal verteilte und dabei vollkommen ohne bewegliche Teile auskäme? Das war die Geburtsstunde von Little Place. Es folgte akribische Detailarbeit viele Gespräche, die die beiden Mediziner über mehrere Jahre mit Physiotherapeut* innen, Hebammen und Kinderärzt*innen führten.

„Während der Entwicklung von Little Place ist uns klar geworden, dass uns dieses Lagerungssystem neben den Aspekten einer sicheren Prophylaxe und Therapie der Schädelasymmetrien auch die Möglichkeiten zur entwicklungsfördernden Pflege eröffnet‘, erläutert Schweitzer. Nach der Geburt verliert das Kind seine vertraute Umgebung und die bisherigen Möglichkeiten, seine Position zu verändern. Durch die Annäherung beziehungsweise teilweise Wiederherstellung der Körperhaltung und erlebten Begrenzung im Mutterleib fällt es dem Säugling leichter, das Gewicht der Extremitäten abzugeben und die Körperspannung besser zu kontrollieren. Dies fördert sowohl die motorische Entwicklung als auch einen ruhigen Schlaf des Säuglings streichen.

Aus der Entwicklungskooperation der beiden Mediziner mit der Julius Zöllner GmbH & Co KG ist ein innovatives Lagerungssystem für Neugeborene entstanden, das nicht nur alle nationalen und internationalen Empfehlungen zur Prävention des plötzlichen Kindstodes erfüllt, sondern gleichermaßen durch die spezielle grenzen- und kontaktherstellende (=embryonale oder entwicklungsfördernde) Lagerung zu einem wohligen Nestgefühl beim Baby beiträgt.

So funktioniert Little Place

  • Das Little Place Lagerungssystem besteht aus drei Komponenten, die über hochwertige Klettbänder miteinander verbunden sind. Die Lagerungsbasis bietet eine optimal ausgeformte Liegefläche für den Körper und den Hinterkopf. Der weiche Topper bietet zusätzlichen Komfort und lässt sich bequem in der Waschmaschine waschen. Die Beinrolle erlaubt eine entspannte Liegeposition und vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.
  • Mit seiner speziell ausgeformten Liegefläche ermöglicht Little Place eine optimale Verteilung der beim Liegen entstehenden Kräfte auf den Hinterkopf. Dabei wird die Bewegungsfreiheit für das Baby nicht eingeschränkt, das heißt es kann den Kopf frei bewegen. Eine Lagerung des Kopfes zu einer Seite kann durch das Einklappen eines der beiden Lagerungsseitenteile zusätzlich motiviert werden. Damit ermöglicht Little Place die wechselseitige Lagerung des Kopfes zur Vorbeugung einer Schädelverformung (Vorbeugung/Prävention).
  • Liegt bereits eine lagerungsbedingte Kopfverformung vor, unterstützt Little Place die gezielte Lagerung auf die nicht betroffene Seite des Hinterkopfs. Dies ermöglicht eine natürliche Verbesserung der Schädelverformung (Therapie).
  • Durch die spezielle Grenzen- und kontaktherstellende Geometrie sowie eine optional zu verwendende Beinrolle, greift Little Place Aspekte der entwicklungsfördernden Pflege auf und lässt so ein Nestgefühl entstehen. Das kann zu einem verbesserten Schlaf und einer positiven Entwicklung des Kindes beitragen, denn entsprechend gelagerte Babys sind motorisch ruhiger, atmen entspannter und können längere Schlafphasen haben, was die Grundlage für eine natürliche Weiterentwicklung darstellt.
  • Alle Bestandteile von Little Place sind an der Lagerungsbasis fixiert, sodass keine freibeweglichen Teile existieren. Ein Verrutschen, wie es beispielsweise bei einfachen Lagerungskissen vorkommen kann, ist damit ausgeschlossen. Noch wichtiger: Die potenzielle Gefahr eines Verschlusses der Atemwege durch lose Teile wird vermieden.

Im Kurzinterview geht Dr. Christian Linz vertiefend auf die Thematik ein:

Herr Dr. Linz, Herr Dr. Schweitzer, das Little Place Lagerungssystem soll lagerungsbedingte Schädelasymmetrien bei Neugeborenen verhindern. Wie groß ist die Prävalenz dieser Asymmetrien in Deutschland? Und sind diese tatsächlich so schwerwiegend und therapiebedürftig, dass sich Eltern das System unbedingt anschaffen sollten?

Die Zahlen der Literatur schwanken je nach zitierter Studie und je nach Ausprägungsgrad. Einzelne Studien berichten von bis zu 40 Prozent. Relevante und auffällige Veränderungen liegen nach unserer Erfahrung seltener vor, wobei hier von 10-15 Prozent auszugehen ist. Schwerwiegende Veränderungen, die als Option eine Kopforthesetherapie (Helmtherapie) haben, kommen deutlich seltener vor.
Das Erscheinungsbild lagerungsbedingter Schädeldeformitäten reicht von einer milden, einseitigen Abflachung einer Hinterkopfseite, über ein hervortreten der Stirn bis zur Verschiebungen der Ohr- und Gesichtsachse. Der Therapiewunsch richtet sich sehr stark nach dem Ausprägungsgrad und der Auffälligkeit. Die Therapie reicht von einer gezielten Lagerung bis zur kostenintensiven Helmtherapie.
Little-Place kann die Entstehung einer solchen Lagerungsdeformität verhindern (präventiver Einsatz, durch die Möglichkeit der wechselseitigen Lagerung). Es ist also nicht nur zur Therapie, bei einer bereits eingetretenen Deformität einzusetzen, sondern prinzipiell für nahezu alle Kinder empfehlenswert. Sollte bereits eine Verformung entstanden sein, kann durch eine gezielte Lagerung diese therapiert werden.
Die weiteren Vorteile sind: Little-Place verrutscht nicht, wie andere Lagerungshilfen. Damit ist es nicht nur effektiver, sondern verhindert auch, das versehentliche verrutschen vor den Atemweg des Säuglings (Stichwort plötzlicher Kindstod). 
Neben dem Aspekt der lagerungsbedingten Schädelverformung kann Little-Place durch eine dem Pucken vergleichbare das Wohlbefinden des Säuglings verbessern. Der medizinische Hintergrund sind die Aspekte der sog. Entwicklungsfördernden Pflege. Durch das Anklappen der Seitenteile (mit Unterstützung der Schultern und Heranführen der Arme an den Körper) und die spezielle Beinrolle (Anwinkeln der Beine) kann in Little-Place eine gemütliche und geschützte Haltung für den Säugling eingenommen werden. Dies soll den Schlaf verbessern und die Verdauung anregen.

Es gibt bereits Produkte auf dem Markt, die genau diese Kopfverformungen bei Neugeborenen verhindern sollen. Was macht Ihr System einzigartig?

Es gibt unzählige Lagerungshilfen. Little-Place erfüllt als einziges System die Anforderungen der aktuellen Leitlinie der Kinderärzte zur Verhinderung des Plötzlichen Kindstodes. Es ist ein Medizinprodukt, Ökotex zertifiziert und vereint einzigartig die oben genannten Funktionen. Darüber hinaus kann man Little-Place als Matratzenauflage auch einfach mitnehmen und überall einsetzten.

Wie kam die Zusammenarbeit mit Julius Zöllner zustande und welche Vorteile ergeben sich daraus für beide Seiten?

Mit Julius Zöllner haben wir einen Partner mit hoher Fachexpertise und Produktionsmöglichkeiten auf höchstem Niveau gefunden. Little-Place ist ein Premium-Produkt. Gemeinsam war diese Entwicklung und die nötigen Zertifizierungen und Patentierungen erst möglich.