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Messen – Toys goes Entertainment

12. Oktober 2019, 15:34

Beim Toy Business Forum der Spielwarenmesse treten international renommierte Referenten auf. Einer von Ihnen ist Richard Gottlieb. Er geht für TOYS der Frage nach, welche Folgen es hat, wenn Entertainment und Spielzeug miteinander verschmelzen.

Richard Gottlieb ist ein ausgewiesener Spielzeug-Experte. Der Gründer und CEO der Global Toy Experts sowie Herausgeber der Global Toy News, ist einer der Referenten beim Toy Business Forum der Spielwarenmesse 2020

Am 22. August 2019 übernahm der US-Spielwarenhersteller Hasbro Inc. für vier Milliarden US-Dollar den kanadischen Produzenten und Vermarkter von Filmen und Fernsehserien Entertainment One Ltd. Auf einen Schlag wurde Hasbro durch diese Akquisition von einer Spielzeugfirma zu einem der führenden Player in der Spiele- und Entertainment-Branche.
Um die Folgen dieses Deals für die Gesamtbranche zu verstehen und zu bewerten, muss man wissen, wofür Entertainment One steht. Das Unternehmen selbst beschreibt sich so: „Entertainment One Ltd. (LSE:ETO) ist ein weltweit aktives, unabhängiges Studio, das sich auf die Entwicklung, den Erwerb, die Produktion, Finanzierung, den Vertrieb und den Verkauf von Entertainment-Inhalten spezialisiert hat. Die breit gefächerte Kompetenz des Unternehmens umfasst die Film-, Fernsehen- und Musikproduktion und deren Vermarktung, die Programmgestaltung für Familien sowie das Merchandising und die Lizenzvergabe. Hinzu kommen die Erstellung digitaler Inhalte und Live-Entertainment. Durch weltweites expansives Engagement, unterstützt von einem fundierten Wissen über die lokalen Märkte, liefert die Firma exzellente Inhalte.“
Die Latte liegt hoch. Durch diese Übernahme hat sich Hasbro weit von seinen Wurzeln als traditionsreicher Spielwarenhersteller entfernt. Das Unternehmen ist durch diesen Deal meiner Ansicht nach nicht mehr länger ein Player der Spielwarenbranche, sondern vielmehr ein führendes Spiele/Entertainment-Unternehmen, ähnlich der Walt Disney Company, die seit Jahrzehnten in diesem Bereich unterwegs ist. Auch Lego, Mattel und Spin Master bewegen sich in diese Richtung, befinden sich aber, jeder für sich, an unterschiedlichen Punkten in einem komplexen Entwicklungsprozess.
Was bedeutet ein solcher Trend für den Rest der Spielwarenindustrie? Kann eine Firma, die sich ausschließlich aufs Spielen konzentriert, mit denen konkurrieren, die auch Filme, Streaming-Videos, Fernsehen, Videospiele, Apps und Musik im Angebot haben? Werden jene Firmen, die sich nicht anpassen, denen zum Opfer fallen, die die Synergien ihres breiten, vielfältigen Angebots nutzen können?
Betrachten wir die Ist-Situation: Wir befinden uns im 21. Jahrhundert. Produkte, des 20. Jahrhunderts wie Schallplatten, CDs, Hauptfernsehkanäle oder Telefone wurden durch flexiblere, preisgünstigere Formate ersetzt. Videospielkassetten und Konsolen mussten herunterladbaren Inhalten weichen, der traditionelle stationäre Einzelhandel wird durch den E-Commerce in seinen Grundfesten erschüttert.
Verstehen Sie mich richtig: Diese Entwicklung bedeutet nicht, dass traditionelles, „greifbares“ Spielzeug verschwinden wird. Die Herausforderung für all jene, die sich weiterhin auf die Herstellung und den Vertrieb von Spielzeug konzentrieren, wird vielmehr sein, dass sie mit viel größeren und diversifizierten Unternehmen um Dollars und Aufmerksamkeit konkurrieren werden. Diejenigen, die beides, also sowohl Spielzeug als auch Entertainment, anbieten können, werden einen erheblichen Vorteil mit Blick auf den Platz in den Regalen und in den Köpfen der Kinder haben. Reine Spielzeug-Unternehmen können im Spiel bleiben, aber sie werden viel schneller laufen müssen, um Schritt zu halten.

Programm 2020

Mittwoch, 29. Januar 2020
#trend
Was kommt? Was bleibt? Was geht? Wer als Händler den Durchblick im Trendlabyrinth behält, findet die Nuggets für sein Sortiment und kann sich exponiert positionieren. Produkte, Sortimente und innovative Strategien – die Trends in diesen Bereichen gilt es zu definieren.

Donnerstag, 30. Januar 2020
#change

Freitag, 31. Januar 2020
#digital

Samstag, 1. Februar 2020
#retail

Sonntag, 2. Februar 2020
#marketing