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Messen – Das Tor zu Osteuropa

13. Mai 2019, 17:00

2010 als Verbraucherevent gestartet, ist die Kids‘ Time im polnischen Kielce heute die führende osteuropäische Messe für Spielzeug und Babyausstattung. Doch noch ist das Potenzial nicht ausgereizt.

Ein Blickfang auf der Messe in Kielce: Mit Del`s Food Truck aus „Playmobil: The Movie“ werben Playmobil-Vorstand Roger Balser (2.v.l.) und der polnische Verkaufsleiter Adrian Balakier für das neue Animations-Highlight, das im Sommer in die deutschen Kinos kommt

Mit einer hübschen Skulptur bedankte sich die Messegesellschaft Targi Kielce bei den Ausstellern, die Kids‘ Time von Beginn an begleiten. Auch am Empfang des Playmobil-Stands in Halle C war das kleine Kunstwerk zu bewundern. „Die Messe und wir sind in Polen praktisch gemeinsam gewachsen“, blickt Thomas Rempt, Vertriebsleiter für die DACH-Staaten und Osteuropa auf die Anfänge der Messe zurück. „In der Anfangszeit kam uns das Verbraucherkonzept entgegen und wir nutzten die Kontakte zu den Konsumenten vor allem, um den Bekanntheitsgrad unserer Marke bei den Verbrauchern zu stärken. Heute ist Kielce für uns vor allem eine Ordermesse und die Plattform für den Austausch mit unseren Händlern. Hier präsentieren wir unsere Neuheiten sowie unsere Jahresplanung und erhalten wichtige Signale unserer Partner.“
Schon im Jahr 2007 startete Playmobil mit einer eigenständigen Vertriebsmannschaft in Polen. 2017 wurde eine Tochtergesellschaft gegründet, die heute elf Mitarbeiter zählt. „Im Ranking unserer Tochterfirmen liegt Polen – mit Blick auf den Umsatz – auf Platz 6“, berichtet Roger Balser, der seit Januar 2018 im Playmobil-Vorstand den Bereich Market and Customer Management verantwortet. „Besonders wichtig ist uns jedoch, dass wir in Polen mit zweistelligen Wachstumsraten unterwegs sind – und hier durchaus noch Luft nach oben ist, während wir es in Westeuropa mit weitgehend gesättigten Märkten zu tun haben.“

Dieses Potenzial zu heben, war das Ziel, als sich Playmobil dafür entschied, Polen nicht über Distributoren, sondern über eine eigene Vertriebsmannschaft zu erschließen. „In einem solchen Markt muss man einfach investieren – auch und vor allem in Manpower, um erfolgreich zu sein. Die Präsenz auf dieser Messe ist hier ebenfalls ein zielführendes Instrument“, ist Balser überzeugt. „Ein eigener Vertrieb gewährleistet die notwendige Flächenabdeckung und die intensive Betreuung des polnischen Einzelhandels mit seinen zahlreichen Vertriebstypen von inhabergeführten Fachgeschäften bis zu Discountern und Supermärkten. “
Joanna Marcjan, stellvertretende Direktorin Trade Fairs bei Targi Kielce, freut sich über internationale „Stammkunden“ wie Playmobil, zumal die weitere Expansion der erfolgreichen Messe vor allem vom Zuspruch internationaler Aussteller ab-hängt. „Praktisch alle polnischen Firmen aus der Spielwaren- und Babyindustrie sind bei uns bereits vertreten“, berichtet sie – und so setzt sie auf Internationalität. 117 der 564 Aussteller in diesem Jahr kamen schon aus dem Ausland – die Quote stieg damit auf rund 21 Prozent. „Besonders stark war die Beteiligung aus China mit 34 Firmen und der Türkei mit 20 Unternehmen, gefolgt von Spanien, das mit 14 Ausstellern Flagge zeigte“, so Marcjan. Deutsche Hersteller waren mit neun Ständen vertreten. Ihre Produkte, die sie den insgesamt 8.250 Besuchern präsentierten, fanden sich vor allem auf den Ständen polnischer Distributoren. „Auf der Spielwarenmesse in Nürnberg und der Kind und Jugend in Köln werben wir regelmäßig für eine Beteiligung an Kids’ Time.“ Die Messe-Managerin würde sich über einen größeren Zuspruch aus Deutschland freuen. „Kids’ Time ist die perfekte Plattform für den Kontakt zu Besuchern aus osteuropä-ischen Märkten, die man in Deutschland eher nicht trifft“, beschreibt sie den Mehrwert der Messe in Kielce. „Unser großes Ziel ist es, westeuropäische Hersteller und Händler aus Ländern von Russland bis Tschechien zusammenzubringen.“ Doch nicht nur Aussteller, sondern auch Händler aus Deutschland möchte Targi Kielce für eine Reise nach Polen gewinnen. „Hier gibt es zahlreiche kleinere polnische Anbieter mit interessanten Produkten, die aus Kostengründen nicht an den deutschen Messen teilnehmen können“, betont Marcjan. „Im nächsten Jahr planen wir zudem, interessanten Start-ups aus unserem Land eine spezielle Messefläche zur Verfügung zu stellen, damit sie ihre Produkte einem internationalen Publikum präsentieren können.“ Um all diese Pläne realisieren zu können, soll die derzeitige Ausstellungsfläche der Messe von 20.000 Quadratmetern in neun Hallen auch im nächsten Jahr erweitert werden. Mittelfristig ist eine neue Halle mit einer Fläche von 12.000 Quadratmetern geplant.